Wie Phönix aus der Asche.
Ein Vorteil vom Schreiben über Musik ist, fast alle Namen bleiben irgendwie im Gedächtnis hängen. Sogar wenn etwas mehr als 6 Jahre zurückliegt. Wie in diesem Fall ‚In Transmission‘. Noch auf dem alten Blog stellten wir die fünfköpfige Band mit dem Album „First Light“ vor. Danach wurde es still um die Band aus Kalifornien, sie sind gänzlich unter dem Radar verschwunden. Erst Ende 2016 erfolgte ein Lebenszeichen mit Folgen – In Transmission arbeiten an einem neuen Album, welches „And Still They Move“ betitelt wurde und letzte Woche erschienen ist. Da stellt sich natürlich die Frage, sechs Jahre sind eine immense Zeitspanne, wie hat sich die Band seither entwickelt?
Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Mit First Light hat man früher noch recht traditionellen Post-Rock zelebriert, auf der Bühne verschmolzen die Fünf ihre Musik mit visuellen Landschaften von Natur und Weltall, zu einem wahren Fest der Sinne. Selbst das Konzept von interstellaren Weltraum und Raumfahrt hat längst gefühlt jede dritte Band übernommen. Es bietet auch genug Stoff für Inspiration. Doch das alles liegt in der Vergangenheit. In Transmission haben neue Ansätze für sich entdeckt und beschreiten neue Wege. Auch im akustischen Sinn. Somit stellt das neue Album „And Still They Move“ durchaus einen Neuanfang dar.
Viel Herz und Ambitionen in die Wiederauferstehung gestecktNatürlich verleugnen die Fünf auch auf dem aktuellen Werk nicht ihre Wurzeln, was man an einigen Songtiteln herauslesen kann. Auffällig ist der Post-Rock Anteil, welcher zwar noch als stilistischer Rahmen im Klanggefüge agiert. Die allgemeinen Klangfarben bestehen nun aus dem Alternativen Rock mit progressiven Nuancen. Dazu gesellt sich der Gesang, der nahtlos integriert wurde, zwischen verträumten Arrangements und energischen Gitarrenparts. Nach wie vor verbreiten In Transmission eine dichte Atmosphäre mit dynamischen Bögen. Die Band bedient sich zwar klassischer Stilmittel und Instrumente, kreiert aber ein hauchzartes, melancholisches Ambiente in ihren Songs. Man erkennt, dass die Band viel Herz und Ambitionen in ihrer Wiederauferstehung gesteckt haben. Dieses Gesicht steht dem Album sehr zu Gute. Das neue Werk „And Still They Move“ beinhaltet insgesamt 7 verschiedene Stücke, teils intensive, aber auch gefühlvolle Momente der Musik warten darauf, den Hörer erneut gefangenzunehmen, mit dem neu definierten Indie-Charme. Dabei haben die Amerikaner sich in einigen Stücken selbst übertroffen, die Titel „With Knowing“ oder „As Deep As The Sea“ verschmelzen Post-Attribute sehr eindrucksvoll mit dem Alternativen. Atmosphärisch und aufwühlend im gleichen Maßen mitreißend. Auch das eindrucksvolle „Doesn't Mean Surrender“ zeigt die neu gewonnene, große Stärke der Fünf auf eindrucksvolle Weise auf. Generell ist die Technik und Ästhetik ist auf dem Album durchaus auf einem hohen Niveau angesiedelt, durch dem ein roter Faden sich zieht, mit einer gefühlsbetonten Handschrift verfasst und originell komponiert. In Transmission verschmelzen einige Stile der Musikbereiche im Rock zu einem durchaus homogenen Gefüge und ist deshalb auch die logische und konsequente Weiterentwicklung der Band auf neuen Pfaden. And Still They Move ist erfrischende Indie-Kost mit Post-Rock Facetten, dürfte ebenso neue Freunde dazugewinnen und einige Herzen in diesem Genre höherschlagen lassen. Bleibt nur die Hoffnung, dass nicht erst wieder Jahre in das Land ziehen und die Band wieder in die Versenkung verschwindet. Es wäre sehr schade darum. Links zu In Transmission:And Still They Move - Songliste / Dauer:
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