Akustische Schönheit der Brüder Tasselmyer
Atmosphärische Klanglandschaften mit einzigartigen Facetten aus dem Ambient – das klingt nach einem musikalischen Highlight der Gebrüder Tasselmyer. Leser unserer Seite sind die Brüder ein Begriff, beide sind in Hotel Neon und The Sound of Rescue die treibende Kraft mit ihrer Interpretation des Musikgenres. Und beide scheinen aus einem Füllhorn an Kreativität getrunken zu haben, denn Gray Acres ist das neue Projekt der Tasselmyer aus den Staaten. Mit ihrem selbst betitelten Debütalbum „Gray Acres“ taucht man ab in Dimensionen akustischer Schönheit, wie es eben nur die beiden Brüder hinbekommen.
Im Frühling 2012 legte man den Grundstein für eine steile Karriere mit dem Album „Losing your Bearings“. The Sound of Rescue war geboren und eroberte mit den Folgealben schnell das Herz der Fans aus dem Musikbereich des Ambient. 2013 folgte die konsequente Weiterentwicklung mit Hotel Neon, schwermütiges Ambient für eine deprimierende Zeit. Es werden akustisch Themen wie das Bostonattentat, die Moore Tornados, persönliche Schmerzen oder das Leid von Freunden behandelt, die ihr Leben in das Chaos stürzen. Gray Acres schlägt zwar nicht in die Kerbe von Hotel Neon, trotzdem erkennt man an den ersten Tönen, wessen Handschrift dem Album folgt. Es ist ein ruhiges Album mit sehr viel Ästhetik geworden.
Bietet viel Spielraum für eigene Interpretationen
Auch wenn die Beiden ihren Wurzeln treu geblieben sind, so ist die Vielschichtigkeit und Komplexität des Albums exorbitant hoch. Der Grundton ist ein verträumtes, leicht lakonisches Klanggerüst, das mit viel Emotionalität aufgewertet wird. Gray Acres ist so ein Album, welches sich ausschließlich eignet, wenn in hektischen Zeiten ein Ruhepol von Nöten ist. Die Musik ist ruhig und gedankenverloren, mit leichter Melancholie durchzogen. Die Brüder schafft es mit ihrer Musik, sphärische Augenblicke zu kreieren, die sehr bedächtig und ausgeglichen zum Reflektieren einladen. Instrumentalisiert von dynamischen Texturen am Synthesizer, Gitarreneffekten und hin und wieder träumerischen Naturgeräuschen. Diese eingängigen Melodien sind emotional geprägt und finden in einigen Songs geradezu ihren Zenit. Trotzdem fällt es schwer, einzelne Stücke auf dem Album hervorzuheben, denn Gray Acres ist als Gesamtwerk anzusehen. Knapp eine Stunde lang darf man daher seinen Gefühlen zu der Musik freien Lauf lassen. Harmonie und emotionale Feinfühligkeit sind auf allen sieben Songs der ausschlaggebende Aspekt. Teils friedvoll agieren die Klanglandschaften und decken einen sanft wie eine warme Decke ein. Das war auch schon immer die Stärke der Tasselmyer, eine Landschaft aus Tönen und Gefühl zu konstruieren, die einen gefangen hält mit ihrer magischen Aura. Viel gibt es da nicht hinzuzufügen, Fans von verträumten Ambient mit leichtem Drone-Anteil ist Gray Acres nur an das Herz zu legen. Die ausgewogenen Klanglandschaften bieten viel Spielraum für eigene Interpretationen. Als Fazit bleibt zu ziehen, Atmosphäre musikalisch ausdrücken ist nicht immer leicht und es gibt sicher viele Künstler, die sich daran versuchen. Gray Acres zelebriert diesen Aspekt mit geradezu gespenstischer Perfektion und ist in unseren Augen eine klare Empfehlung. Wer mit Hotel Neon und The Sound of Rescue glücklich war, wird mit dem neuen Projekt bestens unterhalten. Gray Acres Links:
Gray Acres Songliste:
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Februar 2024
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