Pianistische Geschichten vom Winter.
Auch wenn die Wintermonate sich langsam dem Ende neigen, so besitzt diese Jahreszeit ihren ganz eigenen Zauber, wenn man bereit ist, sich diesen auch anzunehmen. Verschneite Allee, weiße Berge und oft ein sternenklarer Nachthimmel. Um alles passend in einem akustischen Rahmen zu reflektieren, empfehlen wir das neue Album „Winter Stories“ vom italienischen Komponisten Fabrizio Paterlini. Gefühlsbetont in Welten abtauchen mit dem Klavier, dafür steht der Pianist aus dem geschichtsträchtigen Städtchen Mantua.
Die Stadt, genauer das in ihrer Nähe gelegene antike Dorf Andes, gilt als Geburtsort Vergils. In William Shakespeares Tragödie Romeo und Julia ist Mantua jener Ort, in den Romeo verbannt wurde. Man sieht also, die kulturellen Gegebenheiten sind in dieser Stadt sehr ausgeprägt. Mit 6 Jahren begann die musikalische Karriere von Fabrizio Paterlini am Klavier. In den 90er Jahren hat sich Paterlini als Konzertmusiker intensiv mit Rockklassikern, Pop und Jazz in lokalen Bands beschäftigt und begann, selbst Musik zu komponieren. Allerdings erst 2006 legte der Italiener den Grundstein für Kompositionen für das Klavier. Es folgten Alben mit weltweiter Anerkennung, heute füllen seine klassischen Konzerte ganze Hallen.
Ein fast schon cineastischer Hörgenuss
Das neue Werk Winter Stories entführt den Hörer auf eine betonte und emotionale Reise durch die kalte Jahreszeit mit all ihren melancholischen Facetten. Auf Winter Stories wird man daher auf Lieder stoßen, die auch rein nur mit dem Klavier getragen werden. Die Sonaten sind dafür auch ausgelegt worden, eine breite Palette an Empfindungen einzufangen. Paterlini lebt seine Gefühle auf dem Klavier aus, was man sehr deutlich an einzelnen Stücken heraushören kann. Das Tempo reicht von ruhig und langsam, bis zu heiter und schnell. Hoch romantische Momente, was der Italiener hier einem auf dem Klavier entgegenbringt. Mit fragilen und zarten Klavierspielen erreicht der Pianist so auch eine Ebene der Emotionalität, welche auch so einzigartig sind im Genre der modernen Klassik und die einen immer wieder gerne gefangen nehmen mit dieser Harmonie. Elegant und mit charmanter Romantik erklingen Stücke wie „Silent Ocean“, "All my joy, all my pain“ oder das herzergreifende Lied „Snow“. An diesen Klaviersonaten merkt der Hörer förmlich, dass das Klavier für den Künstler der pure Ausdruck von Gefühl und Gedanken ist und bleibt. Mit viel Tempo, Dynamik und Spielfreude fliegt Paterlini bei „My Misty Mornings“ über die Tastatur und manifestiert den Eindruck eines wahren Virtuosen der modernen Klassik. Ohne langatmig und eintönig zu werden, gelingt es dem Pianisten, mit seiner Interpretation einen fast schon cineastischen Hörgenuss zu kreieren. Daher wird es sicherlich sehr viele Möglichkeiten geben, auf dieses Album zurückzugreifen, wenn gewisse Situationen und Stunden es erfordern. Winter Stories ist ein typischer Vertreter der modernen Klassik, der einen sofort beim ersten Tastenanschlag ohne Mühe verzaubert. Auch wenn das Werk mit 22 Minuten ein wenig knapp ausgefallen ist, so sind alle 8 Stücke wahre pianistische Kunst. Am Freitag, dem 23.02.2018 dürfen sich alle Freunde der modernen Klassik auf Winter Stories freuen. Links zu Fabrizio Paterlini:
Winter Stories Songliste:
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Februar 2024
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