Mediativer Ambient in hektischen Zeiten.
Nun werte Leser, es herrschen wirklich ungemütliche Zeiten. Viele sind verdammt dazu, daheim zu bleiben, viele Gedanken drehen sich aktuell nur um ein Thema. Da hilft es natürlich, wenn man etwas abschalten kann, ein wenig runterkommen zu einem Pol aus Frieden und Ruhe. Musik ist immer da prädestiniert, vor allem, wenn diese einen meditativen, cineastischen Rahmen enthält. Wie die von Endless Melancholy, bei dem der Name schon immer Programm ist. Aktuell gibt es das neue Album „A Perception Of Everything“ vom Ukrainer Oleksiy Sakevych, um einzutauchen in Klanglandschaften voller melancholischer Breite.
Seit einiger Zeit bereichert der Ukrainer Oleksiy Sakevych mit seinem Projekt die Musikszene und ist immer ein gern gehörter Gast auf dieser Seite. Mit dem Album „The Vacation“ vor drei Jahren hat sich der Komponist ein kleines Denkmal gesetzt. Man mag es kaum glauben, aber „A Perception Of Everything“ ist bereits das siebte Studioalbum vom Musiker, dessen Fanbasis immer mehr auch anwächst. Selbst wenn seine Alben unter diversen Labels agieren, ist er nun bei sound in silence angekommen, das bekannt dafür ist, physische Werke mit einer Liebe an Ausstattung herauszubringen. Selbst wenn man vor einiger Zeit neoklassische Strukturen für sich entdeckt hat, ist man heute beim elektronischen Ambient angekommen. Trotzdem beinhaltet auch das neue Werk diese gewisse Melancholie, die man vom Projekt gewohnt ist.
Verträumte und meditative Strukturen
A Perception Of Everything lässt daher den Hörer eintauchen in verschiedene Dimensionen des Gefühlszustandes. Dominiert von elektronischen Klanglandschaften mit den typischen Effekten, baut der Komponist eine Atmosphäre auf, die einem die Hand reicht, um auf eine cineastische Reise zu gehen. Verträumte und meditative Strukturen, sanft ummantelt mit gefühlvoller Romantik. Expressionismus kann man hier fast ergreifen, Endless Melancholy möchte auf dem Album eine ganz spezielle Art von Klangmagie entfachen. Die greift tief in die eigene Gefühlswelt ein, wenn abends die Kerzen munter im Wind flackern oder die Sehnsucht nach inneren Frieden einem befällt. Selbst eine nostalgische Note beinhalten einige Titel auf dem Album, als würde die Zeit für einige Augenblicke stillstehen. Sanft, wabernde Synth-Bögen, gekoppelt mit marginalen Hintergrundgeräuschen lassen dem Hörer eine eigene Interpretation der Stücke auf dem neuen Album zu. Auch wenn man meiner Meinung nach das Rad im Musikbereich des Ambient nicht neu erfindet, was es auch nicht muss, so ist A Perception Of Everything mit einigen Titeln eine wahre Bereicherung im Genre. Vor allem für Freunde, die dem melancholischen Aspekt schätzen und aus diese Energie gewinnen. Mit seinem 9 Stücken kann man individuell seine highlights ausmachen, empfehlen kann man uneingeschränkt „Caught In A Memory“, „Damaged“ oder „As The World Quietly Ends“. Paradebeispiele, wofür der Projektname passend in Szene gesetzt wurde. Emotional unterstrichene Titel, die das Herz am rechten Fleck besitzen, mit ihrer Aura an romantisierender Melancholie und Fragilität. Insgesamt hat man mit dem neuen Album 40 Minuten Zeit, um sich in eine andere Welt und Dimension entführen zu lassen. Frieden zu finden in hektischen Zeiten, das sind die tragenden Säulen von diesem Album. Als Fazit kann man ziehen, A Perception Of Everything ist ein Album geworden, was eine klare Botschaft teilt – höre auf dein Herz und besinne dich auf die Stärken, denn in der Ruhe liegt auch die Kraft. Oleksiy Sakevych hat sicher viel von seinem eigenen Herz darin investiert, um den Hörer eine andere Welt aufzuzeigen. Wie man es eigentlich gewohnt ist. Gerade in diesen Zeiten wirkt das Album als ein Ankerpunkt, was nicht belehren, sondern führen möchte. Mit der Aussage, dass Musik und Klangästhetik, so melancholisch sie auch sei, einen festigt. Bleibt zu hoffen, dass die Botschaft auch den Anklang findet. Links zu Endless Melancholy:
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Februar 2024
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