Musikalische Reise ins Altvatergebirge
Die Elbe ist nicht nur ein Strom quer durch Deutschland, sondern der Name eines ambitionierten Post-Rock Duos aus Tschechien. Die beiden Musiker stehen womöglich am Anfang einer steilen Bandkarriere, sie vereinen typische Klanglandschaften aus dem Post-Rock mit experimentellen Facetten. Einen Grundstein legen die Zwei mit ihrem Debütalbum „Sudety“, welches im Februar 2018 veröffentlicht wurde. Dabei wurde das Album von Elbe von einem regionalen Gebiet inspiriert.
Die Band Elbe, dass sind Stanislav Jelínek, der übrigens auch in Dying Passion zu finden ist, und Martin Peřina. Irgendwo im Herzen des Jeseníky-Gebirges befindet sich ein ganz besonderer Ort, wo einst das Dorf Elba lag. Die außergewöhnlichen Geschichten rund um diesen Ort dienten zur Inspiration für das Debütalbum. Sudety ist daher eine musikalische Reise und Soundtrack zu den mysteriösen Landschaften der Region Jeseníky und der beeindruckenden Geschichte der Region. Dabei werden emotionale Stücke vorgetragen, aber auch kraftvolle Bögen auf dem Album verschmolzen.
Energiegeladen und energisch
Sudety ist kein typisches Post-Rock Album im klassischen Sinne, dafür sind die Klangstrukturen sehr expressionistisch ausgefallen. Viele Einflüsse finden sich zu einem ausgewogenen Klanggefüge zusammen. Hin und wieder verweben die Beiden einen psychedelischen Faden in den Stücken, haben ebenso keine Angst, mal komplett in den Post-Metal abzudriften. Die dynamische und komplexe Vielfalt auf Sudety hebt das Werk von einem gewissen Mainstream ab, dank einer eigenen Art der Musikinterpretation der Zwei. Auch wird man auf marginale Parallelen zu den großen Vorbildern von Jakob aus Neuseeland finden. Die Gitarrenbögen und das begleitende Schlagzeug im Opener „Prameny“ lassen da wundervolle Erinnerungen wach werden. Akustisch lassen Elbe die Gitarre breite Bahnen ziehen, energiegeladen und energisch bauen die Beiden mit dem Schlagzeug eine wuchtige Atmosphäre auf ihrem neuen Album auf. Beste Beispiele findet man in den Stücken „Uprostřed ticha“ oder „V prostoru“ - kraftvolle und dynamische Songs, die durchaus mitreißen können. Der Titeltrack „Elbe“ schraubt die emotionale Bindung noch einmal auf einem leicht melancholischen Grad, ebenfalls ein wesentlicher Grundpfeiler auf dem Album, welcher dem Konzept dient. Auch wenn man der Sprache nicht mächtig ist, so verzaubert das Stück mit sphärischen und ätherischen Klanglandschaften. Mit kleineren Stafetten impulsiver Arrangements der Gitarre schließen Elbe ihr Debüt mit „V mlze“ auch würdig ab. Sudety mag zwar nicht unbedingt den Kern eines verwöhnten Post-Rock Fans treffen, dafür glänzt das Debüt mit innovativen Gegebenheiten. Von der musikalischen Seite ist Elbe ein interessantes Projekt der beiden Männer aus dem Nachbarland. Technisch auf sehr hohem Niveau angesiedelt, gelingt dem Werk einen gewissen Akzent im Genre zu setzen. Elbe sollte man daher ruhig die Chance geben, sich zu entfalten mit ihrem Post-Rock. Links zu Elbe:
Sudety-Songliste:
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Februar 2024
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