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Abdriften in spärische Klanglandschaften.
Nächste Woche erscheint für alle Freunde des verträumten Ambient ein kleines Juwel in diesem Musikgenre. Vielleicht ist man schon mal über den Namen Drifting In Silence gestolpert, denn das Musikprojekt angesiedelt in den Vereinigten Staaten hat schon einige Jahre mit seiner Klangästhetik auf einem ziemlich hohen Niveau abgeliefert. Nun muss man dazu auch sagen, dass in diesem Musikbereich ein dichtes Gedränge gibt und viele Künstler ihre eigene Interpretation immer wieder gerne in ihrer Musik ausdrücken. Seit vielen Jahren vereint Drifting In Silence beeindruckende Klanglandschaften mit einer gewissen Soundästhetik. Das neue Album „Away“ unterstreicht diesen Aspekt auch gleich doppelt.
Drifting in Silence ist der Name eines langjährigen Ambient-Projekts des Multiinstrumentalisten und Komponisten Derrick Stembridge. Der Amerikaner wählte den Namen mit Bedacht, denn durch die Musik hervorgerufene Gefühle, angesiedelt zwischen Licht- und Schattenregionen einen Ausdruck zu verleihen. Vor fast 2 Jahren erschien das letzte Werk mit dem Titel „Dawn“, dass durchaus viele Anhänger im Ambient-Bereich finden konnte. Das faszinierende am neuen Werk „Away“ ist das akustische Kontrastprogramm, welches das Album dem Zuhörer vor die Füße legt. Es wird in Dimensionen der emotionellen Gefühlswelt eingegriffen, die nicht nur einen hellen Farbton besitzen. Wie ein Film zieht das Album den Hörer in seinen eigenen, magischen Bann.
Eine Perle für Freunde sphärische und meditative Klangdimensionen
Die Musik oft ruhig, harmonisch und verträumt, manchmal aufwühlend, mit leicht lakonischer Melancholie durchzogen. Derrick Stembridge schafft es mit seiner Musik, sphärische Augenblicke einzufangen, die sehr bedächtig und ausgeglichen zum Reflektieren einladen. Von elektronischen Kollagen, bis hin zu experimentellen Tangenten ist das Spektrum weit gefächert. Dieser Aspekt der Vielschichtigkeit ist sicher auch ein Teil vom Erfolg, ein anderer Teil lässt sich auf die feinfühligen und emotionalen Akzente in den Klangstrukturen zurückführen. Melancholische und romantische Kaskaden, aufgeteilt in helle und dunkle Gegebenheiten. Die elektronischen Texturen malen darüber hinaus ein traumhaftes Bild von eingängigen Klanglandschaften und bilden den Rahmen um das stimmige Klanggerüst. Die bildgewaltige Vorstellungskraft, was diese Musik im Hörer assoziiert, bleibt dabei jeden selbst überlassen. Insgesamt finden sich 10 verschiedene Titel auf dem neuen Werk wieder, die Spielzeit fällt mit knapp einer Stunde sehr üppig aus. Üblich daher, kein einzelnen song besonders hervorzuheben, sondern das Album als Gesamtwerk anzusehen. Das Album braucht nicht mal die Zeit, auf dem Hörer einzuwirken, schon bei den ersten Klangwellen fühlt man sich in einer anderen Welt, sanft umhüllt mit einer ästhetischen Klangdecke. Der meditative Grad von „Away“ ist sehr exorbitant angesiedelt, verbindet die atmosphärischen Klanglandschaften mit dem Herzen. Cineastische Bilder malen sich in den Kopf, manchmal tangiert mit nostalgischen Eckpunkten vom Komponisten und dem Hörer selbst. Das Gleiten des Laubes zu Boden jetzt im Herbst, regen-trächtige, dunkle Wolken und nasser Asphalt manifestieren sich in den Gedanken, genau wie die endlose Weite von Zeit und Raum. Das Album „Away“ reicht den Hörer die Hand, ihn auf eine akustische Reise mitzunehmen. Derrick Stembridge alias Drifting In Silence bietet mit dem Album viele interessante Gesichtspunkte und Ansätze, seine Stücke zu deuten und für sich zu kommentieren. Eine typische Form der Musik, die kostbar und zeitlos scheint, auch wenn sie bestimmt das Rad im Genre nicht neu erfindet, was es auch nicht muss. Der Amerikaner leistet seit 2005 mit seiner Musik eine gewisse Pionierarbeit und tut das immer noch. Away ist daher wie oben angesprochen ganz sicher eine wahre Perle für Freunde sphärische und meditative Klangdimensionen. Release ist am 25. Oktober 2019 über Labile Records. Links zu Drifting In Silence:
Away Songliste / Dauer:
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