Im Fluss des Ambient.
Für Musikfreunde, die das Wochenende in meditativen Dimensionen mit der Gitarre abtauchen möchten, für dem sei das neue Album von Dan Caine an das Herz gelegt. Ambient mit breiten Nuancen im Post-Rock bietet „Rivers“, welches seit ein paar Tagen nun verfügbar ist. Dabei ist der britische Musiker kein unbeschriebenes Blatt hier auf dem Magazin. Die sphärischen Klanglandschaften mit gefühlvoller Vollendung haben mit ihrer Intensität durchaus die Ambition, unter die Haut zu gehen. Das waren schon immer tragende Musiksäulen aus der Feder von Dan Caine, „Rivers“ legt in Sachen Beschaulichkeit und Gleichgewicht noch eine Ebene darauf.
Dan Caine ist ein Musiker, der schon viele Jahre eine Musik erschafft, die durchaus eine cineastische Ader durchfließt. 2017 erschien beispielsweise das Album „Transitions“, eine Erforschung von progressiven Melodien und wunderschönen Akkorden, die über das Tempo geschichtet wurden. Dan Caine lernte die Gitarre im Alter von 15 Jahren, inspiriert von vieler alternativer Musik, sowie seinem eigenen Vater. Im Jahre 2013 erschien sein erstes Album „Ephemeris“, eine Sammlung seiner besten Stücke, seitdem hat sich seine Musik weiterentwickelt und stützt sich hauptsächlich auf Einflüsse aus verschiedenen Musikbereichen, allen voran Post-Rock und die unendlichen Ozeane im Genre des Ambient. Selbst wenn auf „Rivers“ die progressive Note ein wenig gedrosselt wurde, so besitzt das Album die Seele und die Vertrautheit der Vorgänger in exponentieller Weise.
Von der Quelle bis zur Mündung in das Meer
Dan Caine hat auch auf „Rivers“ seine eigene Interpretation vom Post-Rock gefunden, der sehr dynamisch aufgebaut ist. Erwarten kann man nach wie vor eine leicht lakonisch, melancholische Note in den Klangstrukturen, die Gitarrenarrangements sind eingängig und gefühlvoll eingeflochten. Der Tenor ist in fast allen Stücken ein meditativer und verträumter Klangteppich, manchmal mit leicht, ekstatischen Gitarrenbögen aufgepeppt. So erklingen eingängige Klangwogen der Gitarre mit elektronischer Substanz, die sehr einfühlsam aufgebaut sind. Sehr auffällig ist ein gewisser Rhythmus einiger Stücke, die mit expressionistischer Finesse sich sanft wie ein Schleier um dem Hörer legen. Das Album besitzt darüber hinaus einen Hauch an positiver Energie, vor allem wenn die Gitarre mit den Effekten einen in den Bann zieht. Als würden sich dunkle graue Regenwolken auflösen und die Strahlen der Sonne durchbrechen. Ein gutes Klangbeispiel dafür ist der Song „Stormwaters“. Einfach die Augen schließen und sich von energiegeladenen Akkorden entführen lassen. Insgesamt hat „Rivers“ durchaus 8 dynamische Stücke zu bieten, mit fast 50 Minuten hat man fast eine gute Stunde Zeit, sich das Album mit all den feinfühligen Facetten der Gitarre auf sich wirken zu lassen. Teils romantisch mit einer fragilen Schicht, einige Titel bestechen mit progressiver Expertise und immer ein Teilfragment von der Seele, die Dan Caine oft mit einfließen lässt. Vorbildlich ist auch das Konzept vom Album, der die Reise eines Flusses von der Quelle bis zur Mündung in das Meer akustisch umschreibt. Ruhig und entspannt entspringt das Album mit „The Source“, so wie auch die Bäche breiter werden, so wird auch der Post-Rock mit „Long Profile“ sehr prägnant in den Vordergrund gestellt. Bis hin zum Finale „Enter the Sea“, bei dem Ambient und Post- Einflüsse ein immersives Klanggefüge formen, welches sehr einprägsam und mit viel Gefühl vorgetragen wird. „Rivers“ schlängelt sich nicht immer durch die Musikbereiche, es vereint sie auf einem sehr hohen Musikverständnis, welche Dan Caine schon viele Jahre aufbauen konnte. Dan Caine hat bis dato die Fans noch nie enttäuscht und wird das auch mit dem neuen Album auch nicht tun. „Rivers“ mag zwar ein typischer Vertreter aus der Feder vom britischen Musiker sein, allerdings bedient es den emotionalen Post-Rock mit einer gewissen Eigenständigkeit. Es wird definitiv wieder in den Playlisten ganz Oben mitspielen, was es auch verdient hat. Das Dan Caine mit seiner Musik konsequent seinen Weg geht und diesen stetig weiterentwickelt, davor kann man nur den Hut ziehen. Links zu Dan Caine:
Rivers - Songliste /Dauer:
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Februar 2024
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