Asien und klassische Musik – das passt zusammen wie Sterne und der Nachthimmel. Wie in unserem Essay schon angemerkt, ist dieses Genre der Musik weit verbreitet und findet immer mehr Zuhörer und Komponisten. Einer davon ist Daigo Hanada aus Japan, der Pianist wird am 24. Februar 2017 sein Solo Debütalbum „Ichiru“ veröffentlichen, welches in Berlin und Tokio entstand. Das Album ist ein weiterer Höhepunkt der modernen Klassik im jungen Jahr 2017 und zeigt, mit welchem Enthusiasmus die klassische Musik auf unserer Erde ausgelebt wird.
Daigo Hanada ist so ein typischer, aufstrebender Pianist, der Verständnis und Talent in Einklang bringt. Seine Klaviersonaten sind voller Empathie und Feingefühl, ein wahrer Virtuose am Piano. Erkannt hat das auch Moderna Records, die dem Japaner ein Zuhause geben in ihrer kleinen, aber sehr elitären Künstlerliste. Die Serie von intimen Vignetten, die Ichiru zu bieten hat, sind atemberaubend ausgefallen. Eine Faszination der modernen Klassik am Klavier.
Auf dem Album wird man daher auf Lieder stoßen, die auch rein nur mit dem Klavier getragen werden. Daigo Hanada lebt seine Gefühle auf dem Klavier aus, was man sehr deutlich an einzelnen Stücken heraushören kann. Das Tempo reicht von ruhig und langsam, die musikalische Agogik ist sehr dynamisch ausgeprägt, graziös und anmutig klingen die Sonaten und nehmen einen auch sofort gefangen mit ihrem bezaubernden Charme. Ja man muss sagen, der Japaner entdeckt neue Facetten an der modernen Klassik, die sehr unter die Haut gehen. Eine tief innerliche Liebeserklärung mit der klassischen Musik
Klanglandschaften, mit fast filmreifer Atmosphäre, auf dem Klavier vorgetragen, erwarten dem Zuhörer auf Ichiru. Mal fragil zart, mal mit leichter emotionaler Note, besticht das Album in allen Punkten, was heute moderne Klassik auszeichnet. Man mag wahrlich keines der 12 Stücke besonders hervorheben, aber was der Japaner auf „Weak Me“ und „And This It How It Ends“ vom Stapel lässt, ist wahre pianistische Kunst auf dem Zenit. Gänsehaut pur versprechen allein beide Titel mit voller Stärke. Trotzdem - alle zwölf Kompositionen sind sehr originell und gefühlsbetont arrangiert, jeder Titel trägt seinen eigene Magie mit sich. Romantische Augenblicke, die man schwer wieder vergisst. Es ist immer schwer, solche Musik in Worte zu fassen, vor allem bei reinen Pianisten, die mit viel Eleganz und Würde über die schwarz-weiße Tastatur fliegen. Daher wären wohl weitere Worte über die Kammermusik von Herrn Hanada nicht gerecht – man sollte selbst eintauchen in diese Klangsphären voller Gefühl und Sehnsucht und treiben auf einem endlosen Ozean von klassischen Noten in Moll und Dur. Es mag zwar viele Werke im Genre der modernen Klassik geben, aber selten findet man wahre Perlen unter ihnen. „Ichiru“ gehört mit Sicherheit dazu und richtet sich nicht nur für Liebhaber dieser Musikrichtung. Daher kann als Fazit gezogen werden, Daigo Hanada ist mit seinem Solodebüt eine tief innerliche Liebeserklärung mit der klassischen Musik eingegangen, die jedem bezaubern wird. Und zwar auf eine Art, welche wirklich recht selten geworden ist in unserer modernen und hoch technisierten Zeit, wo man kaum noch Zeit hat für die wahren Entdeckungen für unsere Sinne. Und um an die Metapher der ersten Zeilen anzuknüpfen, Daigo Hanada ist ein hell strahlender Stern am Himmel der Neoklassik. Relevante Links & Hörproben:
2 Comments
Luca
8/4/2018 22:33:37
Bin zufällig auf seine Musik gestoßen. Lange nicht mehr sowas emotionales gehört. Der Eintrag spiegelt ziemlich gut seine Musik wider.
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André
8/4/2018 23:00:51
Vielen Dank, Du findest hier weitaus mehr emotionale Musik, welche Dich begeistern kann :)
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