Akustischer Spätsommer am See. Klassische Musik trifft auf moderne Klangfarben, so umschreiben kann man das Musikprojekt Chogori aus Flingern, einem Stadtbezirk in Düsseldorf. Das Projekt ist kein unbeschriebenes Blatt mehr, bereits zwei Alben hat man schon veröffentlicht, mit lobenswerter Kritik. Nächste Woche erscheint das neue Album mit dem Titel „Lake“, welches sicherlich auch in das Erfolgskonzept der beiden Musiker nahtlos einreihen wird. Klanglandschaften zwischen Nostalgie, Melancholie und der Anmut eines Film-Noir bilden die Substanz, welche durchaus melancholische Züge aufweisen. Hinter dem Projekt Chogori stecken die beiden Musiker Ralf Stritt und Gregor Kerkmann. Vor fünf Jahren erschien das selbst betitelte Debütalbum, letztes Jahr gab es weitere Höreindrücke mit dem Werk „Heat Haze“. Das dritte Album „Lake“ verfolgt ebenso einem Konzept, wie man es am Titel und Cover vielleicht schon bemerkt hat: Es zeichnet sich durch eine unbeschwerte melancholische Stimmung aus und erinnert an einen warmen Spätsommerabend an einem See. Darüber hinaus ist es aus der Improvisation mit Kontrabass, Klavier und einem analogen Synthesizer entstanden. Chogori interpretieren das Konzept auf eine expressionistische Weise, viele Musikbereiche tangieren die charmante Akustik. Mit minimalen Mitteln breite Klanglandschaften zu entfachen Das Duo kann man trotzdem schwer einem Musikbereich zuordnen, viele Einflüsse und Genres werden unter den elektronischen und klassischen Elementen zu einem homogenen Klanggefüge verschmolzen. Der emotionale Grundton ist sehr oft ruhig, sanft und melancholisch angehaucht, kann allerdings auch in leicht, heitere Stimmungslagen umschwenken. Man wird auf Nuancen der modernen Klassik, des Ambient und Jazz in dem Klanggerüst stoßen, inklusive einem cineastischen Anstrich der akustischen Strukturen. Die Protagonisten bilden die beiden Instrumente Klavier und Kontrabass, umrahmt recht oft mit elektronischem Unterbau. Beide Instrumente agieren sehr gefühlvoll und dynamisch, bringen einiges an Emotionen dem Hörer nahe. Von elektronischen Effekten, die durchaus die surreale Ebene erreichen, bis zu romantisch veranlagten Klavierstücken werden sehr viele Facetten und Schichten herauskristallisiert. Man kann auf „Lake“ durchaus die Bildsprache in der Akustik anwenden. Die Musikstücke sind so komponiert, wie wenn das Herbstlaub langsam zu Boden gleitet, der Nebel über den See langsam alles umhüllt oder die Nacht einbricht, das Album hat viele Überschriften zu bieten. Insgesamt bietet das Werk 10 unterschiedliche Stücke, bei dem durchaus eine gewisse Feinfühligkeit und Empathie zum Tragen kommen. Paradebeispiele sind die Klavier-basierenden Titel „Sinus Flux“, „Four“ oder „Vico“ mit den genannten expressionistischen Zügen. Das nostalgische „Ifny“ lässt einem Jahrzehnte zurückreisen mit einer beispiellosen Magie, dank dieser markanten Elektronik. Auch fasziniert „GrandPrix“, bei dem beide Instrumente gleichermaßen gefühlvoll strahlen. Mit minimalen Mitteln breite Klanglandschaften zu entfachen, ist eine große Stärke vom neuen Album „Lake“. Am Ende bleibt die Erkenntnis, das kommende Album „Lake“ richtet sich mit seiner vielschichtigen Art aus den Genres an Musikfreunden, die moderne Facetten auf einer klassischen Ebene genießen und dabei in Erinnerungen schwelgen. Es ist so ein Album geworden, das ästhetisch und mit einem Hauch an Nostalgie angesiedelt ist zwischen Neoklassik und dem Ambient. Ideal für ruhige Stunden der Entspannung ein treuer, akustischer Begleiter sozusagen. Veröffentlicht wird „Lake“ am 11. Oktober 2019 über das Label Less Records. Links zu Chogori: Lake Songliste / Dauer:
1 Comment
Dino Franke
4/10/2019 11:41:57
Schöne Review!
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