Japanischer Expressionismus.
Mit dem Tod von Ryūichi Sakamoto hat die Welt einen großartigen Komponisten verloren. Dessen Inspiration viele Musiker beeinflusst haben. Mit Sicherheit auch die japanische Formation Anoice von Yuki Murata und ihren drei Bandkollegen. Diese Woche erscheint ihre neue EP „unerasable fire“ und wie der Vorgänger beschäftigt sich Anoice auf dem Werk mit den Problemen der Welt, die nach der Pandemie entstanden sind - Teilung, Isolation und Krieg, im akustischen Gewand des neoklassischen Ambient, mit avantgardistischen Facetten. Da Ostern vor der Tür steht, machen Band und Label den Fans mit der Veröffentlichung auch ein kleines Geschenk.
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Cineastische Klassik.
Klassische Musik einen modernen Anstrich der Gegenwart zu geben, strebt vermutlich jeder Komponist in seiner Laufbahn an. Einige beherrschen diese Kunst aus tiefster Seele, zu diesem Personenkreis zählt der Franzose Sylvain Texier mit dem Musikprojekt Ô Lake. Seine Alben sind immer etwas Spezielles, besitzen sie oft ein Alleinstellungsmerkmal in der Interpretation der angewandten Musikbereiche. Diese Woche erscheint das neue Album „Still“, das bereits dritte Werk aus der Feder vom Franzosen. Um es gleich vorwegzunehmen, es kann definitiv ein Jahreshightlight am Ende von 2023 werden.
Ganz nahe an zeitlose Kunst.
Wenn es darum geht, moderne Ansätze in der Musik mit klassischen Facetten zu verknüpfen, dann führt 2023 kein Weg am neuen Album „Closer“ von Tobias Preisig vorbei. Das Nachfolgewerk zum Debüt „Diver“ erscheint diese Woche und dürfte so ziemlich jede gefühlsbetonte Nuance abdecken aus beiden Welten der Musikbereiche. Man kann sich sehr sicher sein, Musikfreunde werden mit dem neuen Album mit einem Ausdruck von „inneren Frieden“ auf sich einwirken lassen, denn das Einfehlvermögen von „Lost“ ist auf einer exorbitanten Ebene angesiedelt. Dabei hat der Schweizer neue experimentelle Ebenen in seinen Kompositionen hinzugefügt, auf einer sehr romantischen Art und Weise.
Warme Melodien im Winter.
Manche Menschen sind einfach nicht gemacht für die Winterzeit. Trist, kalt und wenig Licht, das kann schon etwas auf das Gemüt schlagen. Man wünscht sich Wärme, Sonne und das Gefühl von Unbeschwertheit. Das Gesamtpaket davon gibt es mit dem neuen Album „Apricity“ von Markus Sieber alias Aukai. Es ist wie der erste Sonnenstrahl im Frühling, welches sanft die Blumen zum Erblühen bringt, mit bodenständigen und romantisierenden Klängen von den Instrumenten in der Familie der Gitarre. Zwei Alben hat das Musikmagazin vorgestellt bis dahin von Aukai und es ist immer ein wahres Hörerlebnis, wenn ein neues Werk der Musiker herausbringt.
Klangsphären zur Extinktion.
Szenarien vom Untergang der Welt und der Menschheit haben schon lange in diversen Medien ihren Einzug gehalten. Auch in der Musik befassen sich Komponisten mit dem düsteren Thema, bietet es doch extrem viel Spielraum für eigene Interpretationen. Eine komplexe und sehr atmosphärische Geschichte dazu erzählt Haythem Mahbouli mit dem neuen Album „Last Man On Earth“. Philosophisch gesehen ist es eine spannende Frage, was wäre, wenn man selbst der letzte seiner Art auf dem Planeten wäre? Um das zu ergründen, lädt der tunesische Komponist den Hörer ein auf eine sehr spannende Reise in hoffentlich sehr weiter Zukunft.
Expressionistische Klangkunst.
Es gibt viele Wege, Musik als eine Kunstform zu interpretieren. Recht oft kommen dabei größere und kleinere Perlen heraus, die übergreifend der Musikbereiche viele Facetten zu Klangästhetik geformt werden. Ein solches Werk liefert Ende November der italienische Komponist Federico Madeddu Giuntoli mit dem kommenden Album „The Text and The Form“ ab. Seine Arbeiten, die von zeitgenössischer Kunst, Musik, Literatur und Fotografie reichen, sind oft zart und subtil, aber dennoch eindeutig mit sehr viel Seele abgestimmt. Darüber hinaus versprüht sein neues Album einen charmanten Hauch an Retrospektive.
Ein akustischer Traum des Friedens.
Am Beispiel des belgischen Musiker Adriaan Swerts sieht man wieder, dass auch die schlimmsten Ereignisse im Leben nicht davor abhalten, nahezu zeitlose Musik zu erschaffen. Das Debütalbum „One“ beschäftigt sich thematisch mit diesen Schicksalsschlägen des Belgiers, der seit einem Unfall mit einer lebenslangen Behinderung leben muss. Doch Musik ist nicht nur einfach da, um gehört zu werden, sondern ist in manchen Lebenslagen der engste und vertrauteste Freund, der immer da ist und immer die Hand reicht. So ein Begleiter kann „One“ durchaus werden, denn die Klanglandschaften auf dem Album sind eine wahre Bereicherung im Genre des Ambient.
Reise an die Westküste Irlands.
Alleine schon beim Zuhören vom neuen Album „Isthmus“ von Seamus O’Muineachain sollte man einmal eine Reise an die Westküste Irlands planen. Eine sehr bildgewaltige Akustik hat der irische Komponist rund um seinen Geburtsort Belmulett eingefangen. Das neue Werk wurde stark von der Topografie der Halbinsel beeinflusst, Seamus O’Muineachain hat eine Art akustischen Reiseführer für diese Region erschaffen. Das auf Klavier basierende Album ist eine klangliche Erkundung seiner Heimatstadt. Mit „Cloves“ aus dem Jahre 2017 hat der Komponist schon aufzeigen können, dass er sehr sphärische Klanglandschaften mit Naturverbundenheit im Musikbereich des neoklassischen Ambient bereichert.
Klassisch und doch Modern.
Seit sehr vielen Jahren begleitet der italienische Komponist Luca Longobardi das Musikmagazin mit seinen herausragenden und atmosphärischen Werken. Man hat immer das Gefühl, die Musik aus der Feder des Italieners ist manchmal wie von einer anderen Welt. Sehr geprägt hat er das Musikfeld der modernen Klassik, dabei zeigt er den Hörer oft immer eine äußerst, expressionistische Seite. Sehr experimentierfreudig mit der Musik ist Luca Longobardi, verlässt dabei nie den melancholischen Rand in seinen Stücken. Mit dem neuen Werk „1751“ schlägt der Italiener nun ein neues Kapitel in seiner Musikgeschichte auf, in dem er zu den Wurzeln der klassischen Musik zurückgeht, aber auch große Schritte in die Moderne geht.
Skandinavien hautnah erleben.
Moderne Klassik, verwoben mit äußerst atmosphärischer Folklore aus Skandinavien, all das wartet auf „Lära“ entdeckt zu werden. Das neue Album von Henrik Meierkord in Zusammenarbeit mit Sole Gipp Ossler. Mehr noch, es ist die pure Essenz aus einer Region von unserer Erde, die Melancholie auf einer Ebene definiert, die einzigartig ist auf diesen Planeten und die vielen Menschen wie ein Puzzleteil vervollständigt. Lära bedeutet sowohl „lehren“ als auch „lernen“, tatsächlich vermittelt das Album ein spannendes, akustisches Bild von einem Gebiet, welches geschichtlich und musikalisch viel zu erzählen hat.
Songs for Piano, Wind & Water.
Die deutsche Komponistin Valeska Rautenberg untertitelt ihre Werke oft mit „Songs for Piano, Wind & Water.“ Ein Element kann sie da durchaus hinzufügen, nämlich Feuer. Denn ihre Stücke brennen regelrecht ein Feuerwerk aus der Essenz der beiden Musikbereiche Neoklassik und Ambient ab. Vor allem auf ihrer neuen EP „River Soul“, die morgen erhältlich ist. Valeska Rautenberg setzt hier auf ein homogenes Klanggefüge mit Emotionalität, inklusive leichten nostalgischen Rahmen. Die neue EP bietet 5 unterschiedliche Etappen auf eine emotionale, akustische Reise durch atmosphärische Klanglandschaften.
Im Archipel der klassischen Kunst.
Liebe Musikfreunde, es ist wieder an der Zeit, zu verreisen. Wie wäre es mit einer Region in Finnland, dem Land der tausend Seen, wo es sicher wundervolle und charmante Archipele gibt, die zum Träumen und verweilen einladen. Reiseführerin im akustischen Sinne ist die finnische Komponistin Mari Sainio und ihr neues Werk „Archipelago Stories“, welches diese Woche erscheint. Mit dem Debütalbum „Minus 25“ aus dem Jahr 2018 hat die Finnin einen bleibenden Eindruck hinterlassen im Bereich des neoklassischen Ambient. Das neue Album knüpft da nahtlos an und legt eine Ebene an cineastischer Vielfalt noch obendrauf.
Nostalgische Klangsphären.
Mangelnde Kreativität kann man Kostas Sidiropoulos alias odysmod beim besten Willen nicht vorwerfen. Nach drei Monaten präsentiert der gebürtige Grieche sein neues Album „Maze“, ein historischer Abriss der Minoer in akustischer Form der Geschichte. Odysmod verwöhnt die Musikfreunde seit einigen Jahren mit sehr atmosphärischer Nostalgie im Musikbereich des neoklassischen Ambient. Auch „Maze“ weißt diese Charakterzüge auf, besinnt sich dennoch auf ein eher meditatives Musikfeld. Wie man es von odysmod gewohnt ist, durchdringen retrospektive Gefühle den Zuhörer, auch bei dem neuen Album ist dieser Expressionismus ausgeprägt. Über Verlust und Reflexion. Morgen erscheint das dritte Album von Nathan Shubert „The Moon From Here“. Es ist so ein Werk, welches unter sehr emotionalen Bedingungen des Komponisten entstanden ist und eigentlich auch anders geplant gewesen war. Das Album stand auch vor dem Abbruch, nur mithilfe des großen Virtuosen Lubomyr Melnyk konnte Nathan Shubert die Kraft und Inspiration aufnehmen, es weiter zu schreiben. Die Geschichte darum ist auf dem Album indirekt verwoben, darüber hinaus hat er dem Musikbereich der Neoklassik eine weitere, anmutige Facette mit dem Werk spendiert. Was für die Erde seit über vier Milliarden Jahre der Mond als treuer Begleiter ist, das dürfte die Musik auch für viele Menschen gelten.
Geschichtsstunde aus Schottland.
Kaum ein anderes Duo auf der Welt versteht es nahezu perfekt, Landschaften musikalisch einzurahmen wie die beiden Brüder Andrew & Michael Truscott. Mit ihrem Musikprojekt Kinbrae umschreiben die Brüder in akustischer Form Landgebiete oder Naturmerkmale auf ihren Werken. Diese sind meist so voller Ästhetik und zeitlosen Musikaspekten, dass Kinbrae vor allem den Musikbereich des Ambient mehr als nur eine einfache Bereicherung darstellen. Mit dem neuen Album „Birl of Unmap“ schlagen die Zwei ein weiteres Kapitel auf und haben dabei völlig neue Wege im Komponieren für sich beschritten. Mit der Schriftstellerin und Poetin Clare Archibald hat man völlig neue Ansätze verfolgen können. |
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Februar 2024
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