Ein Traum von Musik
Vorstellen muss man eine musikalische Größe wie Bruno Sanfilippo nun wirklich nicht mehr. Seit Jahren beeindruckt der Komponist und Pianist mit seinen Alben auf einem Niveau, dass man manchmal die Musik kaum in Worte fassen kann. Das letzte Werk „Unity“ reiht sich ein in die Kategorie „zeitlose Kunst“ und wird hoffentlich von späteren Generationen noch gefeiert, so wie heute. In diesen Tagen erblickt das neue Album InTRO das Licht der Welt, wobei es sich um eine Neuauflage des gleichnamigen Werkes von 2006 handelt. Und trotzdem ist das 2018 Album InTRO völlig anders.
Bruno Sanfilippo ist zweifellos ein Ausnahmekünstler, ein Virtuose am Klavier. Sein Musikverständnis scheint grenzenlos, weit über bekannte Dimensionen hinaus. Das ist sicherlich keine Untertreibung, die moderne Klassik vom Spanier ist geschätzt und geliebt in jeder Ecke unserer Welt. Seine Apperzeption spiegelt sich daher auch auf dem neuen Album wieder. Die Neuinterpretationen der einzelnen Stücke auf InTRO driften zwar sehr in den Musikbereich des Ambient ab, beinhalten trotzdem den neoklassischen Kern, so wie Bruno Sanfilippo diese 2006 erschaffen hat.
Wie Träume nun mal so sindNun sollte der Hörer nicht zwingend Vergleiche zum Erstlingswerk ziehen, denn InTRO ist ein eigenständiges Album geworden, bei dem der Komponist sehr viel Liebe zum Detail an den Tag gelegt hat. Selbst wenn das Klavier als Leitinstrument in den Hintergrund gerückt wurde. Auch einen konzeptionellen Rahmen bringt InTRO mit: In den Kompositionen des imaginären "Introspective" erkundet Sanfilippo das Interesse an den uneingeschränkten Möglichkeiten von Träumen. Dass diese Kompositionen einen cineastischen Anstrich bekommen haben, ist daher selbsterklärend. Dass Träume manchmal mit der Dunkelheit daherkommen, wurde auf dem Album kaum thematisiert. Ein positiver Aspekt, sonst würde InTRO sehr in den Bereich des Dark-Ambient abgleiten. Der auffälligste Aspekt an InTRO ist die Vielschichtigkeit und Komplexität. Hauptaugenmerk sind die durch den Synthesizer erzeugten Klangfarben voller Atmosphäre, angereichert mit klassischen Instrumenten oder Aufnahmen aus der Natur. Die akustischen Landschaften sind sehr flexibel und dynamisch aufgestellt, reichen von fragilen und melancholischen Gefühlswelten, bis hin zu diffizilen oder klaren Empfindungen. Wie Träume nun mal so sind. "Man muss seinen Traum finden, dann wird der Weg leicht"Bruno Sanfilippo verwebt Gefühle von luziden Konstellationen, einfühlsamer Melancholie und fragile Schönheit der Romantik zu einem malerischen Augenblick der Akustik. Man mag kaum einzelne Komposition besonders hervorheben, denn nahtlos verlaufen die versunkenen Grenzen auf dem Album. Doch besonders angetan haben uns die Stücke „InTROpiano“, „InTROvoices“ und „InTROpassion“. Die Verschmelzung von moderner Klassik mit dem Ambient ist hier am attraktivsten in das Klanggerüst eingearbeitet. Harmonie und emotionale Feinfühligkeit sind daher besonders stark ausgeprägt. Hermann Hesse schrieb einst: „Man muss seinen Traum finden, dann wird der Weg leicht.“ Bruno Sanfilippo hat seinen Weg als herausragender, zeitgenössischer Komponist längst gefunden. Was bei InTRO zurückbleibt, sind Augenblicke voller Empfindungen und musikalischer Ästhetik. Hervorgerufen von einem meisterlich arrangierten Klangwerk, im Prinzip wie gewohnt von Bruno Sanfilippo. InTRO beinhaltet darüber hinaus 2 unveröffentlichte Stücke, ist technisch einwandfrei und makellos umgesetzt. Man erhält mit der Neuauflage ein Stück Musikgeschichte von Sanfilippo höchstpersönlich. Links zu Bruno Sanfilippo:InTRO Songliste / Dauer:
0 Comments
Leave a Reply. |
Labels
Alle
"Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft." Autor:
Archiv
Februar 2024
Hier geht es zur alten Seite von Gezeitenstrom auf Blogger.com
|