Wenn man sich nicht mehr sieht.
Ja welche Gedanken gehen einem durch den Kopf, wenn man einen geliebten Menschen oder eine Person nicht mehr wiedersehen kann? In Zeiten von Lockdown hat sicher sich jeder diese Frage gestellt. Ganz frisch und neu ist das zweite Album vom Briten Ben Moore „If I Don't See You Again“, welches sich in Sachen Akustik damit auseinandersetzen möchte. Im Frühling 2020 hat der Komponist bereits mit dem Debüt „Komorebi“ einen aussichtsreichen und soliden Grundstein gesetzt, mit dem nun neuen Album erlebt der Hörer seine eigene Interpretation zum Thema mit Akzenten aus der modernen Klassik und dem Ambient.
Der Komponist Ben Moore lebt seit 10 Jahren in London. Er hat mit vielen verschiedenen Arten von Musik experimentiert, hat sich dann darauf spezialisiert, modern-klassische Musik mit Einschlag im Genre des Ambient zu machen, die auf Wahrheit und ehrlichen Gefühlen basiert. Ein ungewöhnlicher Weg, denn seine Wurzeln liegen an einem anderen Instrument, dem Schlagzeug. Das Debüt „Komorebi“ war der erste Schritt und hat durchaus überzeugen können. Ein Zitat aus der Rezension: „Nun gibt es schon einige Werke, die Neoklassik und elektronisches Ambient verknüpfen. Das Album "Komorebi" hebt sich in einem großen Punkt davon ab, was andere Alben ein wenig vermissen lassen: die greifbare Seele zum Komponisten.“ Doch auch ein Ben Moore entwickelt sich weiter und entdeckt neue Ansatzpunkte und Wege der Komposition. Diese kommen auch auf dem neuen Werk sehr gut zur Geltung.
Gefühlvolle Botschaften mit positiver Aura
Man kann „If I Don't See You Again“ als eine akustische Reise durch die menschliche Stimmungslage ansehen. Licht und Schatten werden auf einer gleichen Weise behandelt, wie die dimensionale Gefühlswelt, die durchaus von lebhaft bis melancholisch reicht. Im Klanggerüst sind viele klassische Instrumente verankert, allen voran das Klavier und feinfühlige Arrangements der Streicher. Im akustischen Rahmen nehmen dann oft die elektronischen Nuancen ihren Platz ein, die durchaus temporeich komponiert wurden. So werden stimmige Klangfarben zum Erblühen gebracht, die mit positiver Energie dem Hörer in das Herz reichen. Andere Stücken bestechen durch eine Einheit aus Minimalität und Klangästhetik im neoklassischen Konsens, mit dynamischen Anstrichen. Die Diversität aus Tempo und Emotionalität ist auf dem Album sehr hoch, Laute und Leise Momente verwebt „If I Don't See You Again“ auf eine sehr dynamische Weise, immer mit einer gefühlvollen Botschaft und positiven Aura im Gepäck. Einige Titel besitzen Traum-erfüllte Sequenzen voller Wehmut und Gefühl, eine nahezu perfekte Symbiose der klassischen Instrumente und dem elektronischen Unterbau. Gute Paradebeispiele dafür lassen sich auf dem Album sehr schnell finden. „I Will See You There“ ist ein interessantes Stück, mit dynamischer Vielfalt im Aufbau und der Emotionalität. Sehr ruhig und gedankenverloren am Anfang, steigert sich in Tonart und Stimmung im Entwicklungsprozess. Das kann man auch auf „Art is Her Reflection“ übertragen, bei dem die Streicher einen dominanteren Part einnehmen. „A Product of the Environment“ besitzt diese eindrucksvollen Muster aus dem neoklassischen Ambient, das Klavierspiel in diesem Stück wird man sicher in sein Herz schließen. Und mit „First Light“ gibt es ein recht flottes und universelles Stück zu entdecken, bei dem eine optimistische Grundstimmung inszeniert wird. Insgesamt besitzt das Album 12 abwechslungsreiche Titel, mit einer Gesamtspielzeit von über 45 Minuten hat man auch sehr viel Zeit, einzutauchen in die gefühlvollen Klangwelten vom Komponisten Ben Moore. Als Fazit kann man festhalten, das zweite Album von Ben Moore knüpft nahtlos am Debüt an, besitzt darüber hinaus ein erweitertes Musikverständnis vom Briten. Ja man mag es erwähnt haben, es segelt in bekannte Gewässer von gefühlsbetontem Ambient, exakt so, wie man es eben auch schätzt und liebt. Die Kompositionen sind allesamt detailliert und vielschichtig, vermissen wird man auf dem Album nichts. Release war Ende Juli 2021 über das kleine und sehr sympathische Label aus Brooklyn – Rhodium. Links zu BPMoore:If I Don't See You Again - Songliste /Dauer:
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