Zeitlose Klangblüten.
Vorweg eine simple Frage: was ist das Ergebnis, wenn zwei Komponisten, die für sich selbst zeitlose Musikkunst erschaffen, eine Fusion eingehen? Die Antwort beinhaltet 6 Buchstaben – BLOMMA. Dahinter verbergen sich die zwei Musiker Jacob Pavek und Philip Daniel, keine unbeschriebenen Blätter auf Gezeitenstrom Musik. BLOMMA ist auch der Titel ihres Debütalbums, welches Ende Februar über Moderna Records erscheint. Was da auf einem zukommt, ist die Quintessenz an romantisierender Klangästhetik im Gewand des neoklassischen Ambient. Wie eine Rose im Frühling erblühen hier zeitlose Musikstücke.
Wer noch nie über beide Namen gestolpert ist, ein kleines Porträt über die zwei Künstler. Die erste Begegnung mit der klassischen Musik erlebte Jacob Pavek im Alter von 21. Jahren. Nach seinem Abschluss in Musikkomposition veröffentlichte der Komponist 2012 sein Debütalbum „Bloom“. 2019 erschien das Album NOME, welches auf dieser Seite in den Jahreshighlights gewürdigt wurde. Philip Daniel Zach stammt aus Nebraska, er ist neben dem Beruf des Komponisten auch Lehrer. Mit seiner Albumreihe „Between Us“ hat er sich einen ganz speziellen Platz im Herzen verdient. Zitat: „Ein aufgehender Stern in der modernen Klassik, der über ein enormes Musikverständnis verfügt. Das Album ist definitiv eine Perle in diesem Musikbereich und jedem zu empfehlen, der feinfühlige Klaviersonaten schätzt und liebt.“ Man erahnt also schon im Vorfeld, welche ambitionierte Musik die beiden Künstler auf ihrem Debüt verewigt haben.
Sensitive Puzzleteile der Akustik werden ästhetisch zusammengefügt
Diese lässt sich allerdings schwer in Worte fassen. Feinfühlige und intime Klanglandschaften werden auf BLOMMA in den Fokus gestellt, nicht nur die Symbiose der beiden Musikverständnisse werden auf einer Ebene gehoben, sondern auch die Musikbereiche aus der Neoklassik und dem Ambient. Die Instrumentalisierung ist dynamisch angeordnet, elektronische Rahmen vom Synthesizer sind oft der Ankerpunkt in den Klangstrukturen, ummantelt mit einem fragilen und sensiblen Spiel auf dem Klavier. Tangiert werden diese mit Nuancen aus Naturgeräuschen oder Einschüben an Streich-Arrangements. Der Klangteppich greift daher mit seiner lakonischen, melancholischen Aura sehr tief in die eigene Welt der Gefühle ein. Das Faszinierende an den Kompositionen ist auch exakt die spürbare Melancholie, die so tief in auf dem Album in einigen Stücken verwurzelt ist, dass diese fast schon zu greifen nahe ist. Ein wenig Retrospektive komplettiert dann ein perfektes Klangbild voller Empathie. Diese eingängigen Melodien sind emotional geprägt und finden in einigen Songs geradezu ihren Zenit. Sensitive Puzzleteile der Akustik werden ästhetisch zusammengefügt, aufpoliert mit emotionalen Spitzen. Jacob Pavek und Philip Daniel haben ein blindes Verständnis auf das Notenblatt gebracht, welches sicher viele Dekaden der Zeit überdauern dürfte. Das beginnt schon mit dem Opener „Morrow“, wo Beide eine eingängige und texturierte Melodie dem Hörer direkt in das Herz schicken. Sanft umgarnen hier gefühlsbetonte Kreise mit lyrischem Akzent, gebettet auf weichen Wolken der Akustik. Etwas beschwingter agiert da „Disco“, ein Stück mit Anleihen aus dem Synthie-Pop, bei dem der Retroflair exorbitant ausgeprägt ist. „August“ lässt den Sommer musikalisch aufleben, dank Verschmelzung von beflügeltem Klavierspiel und meditativer Geräuschkulisse. BLOMMA ist das Verständnis von Klangästhetik zweier Musiker
Die beiden Aurora-Titel bringen dem Hörer den Nachthimmel näher und sind wie das Polarlicht auch akustisch aufgebaut – wabernde und faszinierende Bögen der Elektronik, gepaart mit den filigranen Tastenanschlägen am Klavier. Pure Klangessenz wird hier dem Hörer zum Greifen nahegebracht. Auch ergriffen wird man vom letzten Stück „Finale“ sein, welches den Grad an melancholischen Gesichtspunkten deutlich anzieht. Dieses wird einzig und allein durch Positionierung der Streich-Instrumente erreicht, der Live-Applaus am Ende des Stückes spricht da für sich selbst. BLOMMA beinhaltet neuen verschiedene Kompositionen, die Spielzeit ist mit 48 Minuten für ein Werk im neoklassischen Spektrum sehr üppig ausgefallen. Von Empathie bis hin zur Melancholie wird jeder mit Sicherheit sein ganz persönliches Highlight auf dem Album finden. Daher fällt am Ende ein Fazit auch sehr eindeutig aus – BLOMMA ist das Verständnis von Klangästhetik zweier Musiker, die für sich einzeln schon am Aspekt der zeitlosen Kunst kratzen. Die Klanglandschaften auf dem Album bilden gefühlvoll und dynamisch eine Konvergenz der beiden Komponisten, die eine klare Vision mit ihr folgen. Es spricht dementsprechend auch tiefgründig aus der Seele der Beiden, die auf dem Album in vielen Stücken durchschimmert. Es erhält daher eine klare Empfehlung. Veröffentlicht wird BLOMMA am 28. Februar über das kleine und charmante Label mit Sitz in Kanada, Moderna Records. Links zu BLOMMA:
BLOMMA Songliste / Dauer:
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Februar 2024
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