Introspektion und Meditation
Wenn man die Augen und Ohren in der Natur offen hält, beschert sie einen manchmal die ein oder andere bezaubernde Überraschung, die man wahrscheinlich verpasst hätte. Genauso verhält es sich im Bereich der Musik, hin und wieder schimmert ein Sonnenstrahl durch das Blätterwerk des Waldes, um etwas ganz spezielles in das Licht zu rücken. In diesem Fall ist es der Glasgower Blair Coron, der gerade mit dem Debütalbum „On The Nature of Things“ sehr beeindruckt. Es mag zwar im Bereich der Neoklassik angesiedelt sein, seine Verzweigungen in anderen Musikbereichen machen das Album allerdings zu etwas ganz exzeptionellem. Und das ist keine Untertreibung.
Introspektion und Meditation ist der primäre Fokus vom Debütalbum, immer mit einem poetischen Anstrich ausgestattet. Die lyrische Ader wird mit fortschreitender Dauer das Album auch an Größe und Gewicht zunehmen, ebenso die musikalische Ausrichtung, die genreübergreifend sich zwar verankert, dennoch immer bodenständig den fragilen und romantischen Ansprüchen des Komponisten gerecht bleibt. On the Nature of Things ist wie die Jahreszeiten im akustischen Sinne. Jedes der vier Musikgenres – Neoklassik, Ambient, Folk & das Experimentelle stehen manchmal für sich und bilden auch hin und wieder ein homogenes Klanggefüge. Wobei der neoklassische Teil den meisten Raum einnimmt.
Beeindruckend mit seinen Facetten und Einfallsreichtum
Man kann das Debütalbum auch anders umschreiben: Ein ruhiger und verträumter See, in dem sich das Mondlicht spiegelt. Romantische Augenblicke, formvollendet mit klassischen Instrumenten wie dem Klavier und Arrangements aus Streich-Harmonien. Die Streicher-Ensembles, die Blair Corons Klavierkompositionen in einen passenden Musikrahmen rückt, sind herzergreifende Momente, in dem einen das Leben wieder so richtig bewusst werden kann. Fragile und bezaubernde Dimensionen laden den Hörer ein, in sich zu gehen und sich treiben zu lassen von einem sehr romantischen Ambiente. Später übernimmt die Akustikgitarre und ein Chor aus eingängigen Refrain das Ruder, eines der vielen Höhepunkt von On the Nature of Thing. Selbst die lyrische Botschaft von „Ode to the Cimmerian“ zieht einem sofort in seinem Bann mit Worten, Chor und tiefgründiger Akustik. Mit minimalen Mitteln einem den Spiegel den Menschen vorzuhalten ist die große Stärke vom Komponisten aus Glasgow. Auf einzelne Songs muss man daher näher eingehen, denn darunter sind wahrlich kleinere und größere Perlen in der Musik. Das ruhige und anmutige „To the Garden“ ist nahtlos zu zeitlose Musikkunst zu zählen, gefühlvolle Klaviermelodien, sanfte und melancholische Streichinstrumente ziehen einen den Boden unter den Füßen weg, nur um den Hörer auf sanfte Wolken zu betten. „Song“, ein Stück hauptsächlich getragen von Klavier und Naturgeräuschen kommt dem auch sehr nahe. Der Indie-Folk Song „Olives & Marzipan“ zieht so alle Register in seinem Musikbereich und verleitet einen, laut und auch leise mitzusummen zum Refrain. Spätestens jetzt wird man eine gewisse Dynamik und Expressionismus auf dem Album ausmachen. Mit fast 20 Minuten Spiellänge verabschiedet man sich mit dem Titelsong „On the Nature of Thing“, ein neoklassisches Stück, wo einem der oben benannte Lichtstrahl tief in die hinterste Ecke des Herzens ein freudiges Hörvergnügen erstrahlen lässt. Emotional und feinfühlig erklingen das Klavier und Glockenspiel, belegen den Hörer mit einem magischen Zauber. Vor allem gegen Ende lässt Blair Coron sein Stück erblühen, wie eine Rose in Morgentau. Ja, zugegeben - On the Nature of Things ist beeindruckend. Mit seinen Facetten und Einfallsreichtum. Es gibt nicht viele Werke, geschweige Debütalben, die so ein enormes Potenzial offenbaren, inklusive einem Musikverständnis vom Komponisten Blair Coron. Dafür gebührt ihm Respekt, ein solider Grundstein dürfte sein Erstlingswerk gelegt haben für eine aufstrebende Karriere. Ein Album, das so ziemlich in jeder Lebenslage ein fester Freund und Begleiter sein dürfte für viele Menschen. Ein Album, welches Gezeitenstrom Musikmagazin mit einer Empfehlung auszeichnet. Links zu Blair Coron:
On the Nature of Things - Songliste /Dauer:
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