Post-Rock aus Graz mit Ambitionen
Die Post-Rock Szene in unserem Nachbarland Österreich ist recht überschaubar. Neben Our Ceasing Voice, die weltbekannt heute sind, gibt es kaum eine Formation, die nur annähernd die hohe Messlatte der Landsmänner erreicht. Trotzdem – im Bereich der Newcomer ist Österreich sehr aktiv. Eine davon ist Alderaan aus Graz, vermutlich benannt nach dem Planeten im Star Wars Universum. Alderaan haben vor kurzem ihre aktuelle EP „Infinite Paths“ herausgebracht, eine Kostprobe für atmosphärischen Post-Rock, made in Austria.
Ob Alderaan im Genre des Post-Rock neue Akzentpunkte setzten können, wird die Zukunft zeigen. Jedenfalls besitzt die recht junge Formation Potenzial und ein weites Musikverständnis. Man zelebriert nicht einfach nur die typischen Post-Rock Elemente, Alderaan weiß geschickt Nuancen aus dem Post-Metal in ihre Kompositionen einfließen zu lassen. Dieser emotional gestrickter Klangteppich fällt recht mitreißend aus, allen voran sind die Gitarreneffekte sehr gut in den Klangstrukturen der Instrumentalisierung integriert.
Stimmige Post-Rock Atmosphäre
Infinite Paths beinhaltet insgesamt 4 Stücke mit Spielzeiten zwischen 7 und 9 Minuten. Trotzdem hatte man schwer zu kämpfen bei den Aufnahmen. Rechnerabstürze zwangen die Band, ein ganzes Stück neu einzuspielen, obwohl die Aufnahmesession abgeschlossen war. Betroffen war „Momo“, das wohl signifikante Stück auf der EP. Der Song beinhaltet alles das, was moderner Post-Rock heute so auszeichnet: stimmige Gitarrenarrangements, dynamische Klangtexturen und ein eingängiges Zusammenspiel aller Instrumente. Auch „Deorbit Myr“ fällt in diese Kategorie mit seinem kraftvollen Wendungen und akustischen Stimmungswechsel. Ja, Alderaan bringen ihre Musik mit wahrer Spielfreude herüber, man merkt der Band ihren Bezug zum Genre an und dass die vier Jungs mit Herzblut bei der Sache sind. Interessant ist auch „Even Those Who Prayed“, ein Song, der sich im internationalen Vergleich nicht zu verstecken braucht. Mit marginalen progressiven Nuancen und überdeutlichen Anteil des Post-Metal Parts erschafft man hier sphärische Klanglandschaften mit Wiedererkennungswert. Alderaan ist auf dem besten Weg eines Tages in einem Atemzug mit nationalen Größen genannt zu werden. Talent hat die Band auf jedem Fall, Infinite Paths könnte ein Grundstein dafür sein. Auf technischer Ebene gibt es an der EP im Prinzip nichts auszusetzen für die junge Formation, live dürfte die Band sicher auch mehr als überzeugend herüberkommen, denn die Musikstücke sind dafür prädestiniert. Beste Voraussetzung also für Alderaan. Und aktuell noch unter der Rubrik „pay what you want“ auf Bandcamp zu haben. Alles richtig gemacht. Relevante Links:
0 Comments
Leave a Reply. |
Labels
Alle
"Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft." Autor:
Archiv
Februar 2024
Hier geht es zur alten Seite von Gezeitenstrom auf Blogger.com
|