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Romantische Geistergeschichte.
Dass eine Spukgeschichte nicht immer gruselig, sondern auch mal zart und romantisch sein kann, beweist Ende April der Franzose Adrien Casalis mit der EP „Ghost“. Der Komponist versteht es auf einer Ebene, Gefühl mit dem Klavier so zu unterstreichen, dass man selbst extrem tief berührt wird. Die kommende EP „Ghost“ schafft es, das Wort „Melancholie“ regelrecht neue Facetten anzuheften. So, dass man sich ohne Mühe darin verlieren kann, um in seiner ganz eigenen Welt wie ein Stern am Himmel aufzugehen. Das Werk transportiert eine Welt der Gefühle auf eine sehr feinfühlige Weise zwischen Fragilität und Intimität.
Der Komponist und Musiker Adrien Casalis lebt in Paris und arbeitet in erster Linie für Filme, Serien, zeitgenössischen Tanz und in der Werbung. Er schuf 2017 VIMALA, ein elektronisches Musikprojekt in der experimentellen Tanzmusik, auch Techno genannt. Dass Musiker in diesem Genre einen eigenen Kontrapunkt aus ruhigen und verträumten Kompositionen hervorbringen, ist nichts Ungewöhnliches. Die kommende EP ist ein Soundtrack einer Liebesgeschichte zwischen einem Phantom und einem lebenden Mann. Ein sorgfältig ausgearbeitetes Projekt, das den Hörer einlädt, in das neu entdeckte musikalische Universum von Casalis einzutauchen. Er komponierte darüber hinaus 2018 den gesamten Soundtrack von First Love, einer Serie unter der Regie von Anthony Jorge & Jonathan Cohen.
Cineastische Musik mit dem Hang, seine Gedanken nachzugehen
Stilistisch mag Ghost zwar im Genre der modernen Klassik angesiedelt sein, verzweigt sich dennoch mit seiner multilateralen Ebenen und Komplexität in Musikbereiche des Ambient und der experimentellen Musik. Der Titel definiert Licht und Schatten, die EP breitet mit einigen Stücken einen ruhigen und besinnlichen Schleier auf dem Hörer aus, verträumt, gedankenvoll und in sich gekehrt. Instrumentalisiert in erster Linie vom gefühlsbetonten Klanggerüst am Klavier, tangiert mit elektronischen Nuancen. Die Kunst, daraus eine Einheit von sphärischen Klanglandschaften zu erschaffen, die den Hörer gefangen hält, ist für Adrien Casalis dank des Musikverständnisses im cineastischen Spektrum auf einem sehr hohen Niveau auch gelungen. Vor allem der expressionistische Grad wirkt exorbitant, dennoch sind die Klangstrukturen sehr melodisch und eingängig gehalten. Bereits die ersten Tastenanschläge im Opener „Arrival“ fühlen das Herz und die Seele mit eine magischen Note, grenznah an der Kategorie zeitlose Musikkunst. Die EP erzählt in den insgesamt 7 Stücken eine akustische Bildsprache voller Faszination und Einfühlungsvermögen zwischen Komponist und dem Zuhörer. Mit dem instrumentalen Protagonisten, dem Klavier, darf man abzutauchen in eine Dimension aus subtilen Klangcollagen und fragiler Melancholie, gute Paradebeispiele sind die Songs „Leaving the House“ oder „Them“. Auf sehr elektronisch, angehauchte Klanglandschaften muss man auf „Ghost“ ebenfalls nicht verzichten müssen. Hier hat der Franzose 2 Stücke hinterlassen, ohne den melancholischen Grad zurückzuschrauben. „Floating Souls“ ist da so ein Titel, der mit vielen Facetten der elektronischen Faszination gespickt wurde. Alle Titel auf der EP bewahren eine Aura aus Tagträumen und meditativem Frieden mit einer Gesamtspielzeit von etwas über 21 Minuten. „Ghost“ von Adrien Casalis ist cineastische Musik mit dem Hang, seine Gedanken nachzugehen. Der Musiker baut bei der Kreation aus Klang und Gefühl auf sehr viele tragenden Säulen im Musikbereich der modernen Klassik. Es unterhält und lässt den Hörer abtauchen in Dimensionen zwischen Traum und Realität. Dafür ist neoklassische Musik immer gerne bereit, den Menschen die Hand zu reichen als vertrauter Freund, wie auch in diesem Fall. Veröffentlicht wird die EP am 30. April 2021 über das kleine und charmante Label Piano and Coffee Records. Links zu Adrien Casalis:
Ghost - Songliste /Dauer:
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