Im Mittelpunkt steht die Botschaft
Wow, das schlägt schon auf das Gemüt und zeigt, dass in der Musikwelt nicht immer alles in Ordnung ist. Across Waters ist eine im Jahr 2008 gegründete vierköpfige Band aus Denton in Texas, die im Genre des Post-Rock Zuhause sind. Ihr neues Album „A House Not Built with Hands“ ist ein Konzeptalbum von der tragischen Geschichte ihres Bassisten. Akustisch darüber hinaus zelebrieren die Jungs einen modernen Post-Rock, der sich vor Band-Größen wie Explosions in the Sky nicht verstecken muss. Wir haben genauer hingehört und es hat beeindruckt.
Nun fragt man sich, was für eine Tragödie hinter dem Album steckt. Eigentlich keine, im Gegenteil. Es zeigt, dass Menschen, die mit Schicksalsschlägen kämpfen müssen, es immer wieder schaffen, den Tag mit einem Lächeln zu begegnen. Trotz der Umstände, die sie verkraften müssen. Im Detail: Das Album dreht sich rund um die Geschichte des Bassisten Levi Shultz, der von Geburt an mit Krebs, der verbundenen Chemotherapie und darüber hinaus mit einem Herzfehler leben musste. Endresultat war daher auch eine Herztransplantation. Hier dokumentierte er seine Ängste, Zweifel, Schmerzen und am Ende die Hoffnung, aufgefangen und interpretiert von den Vier aus Texas.
Seine Geschichte in einem gebrochenen Körper erzählen Across Waters auf ihrem neuen Werk. Vom Leben in einer resignierten Welt und der Sehnsucht, an einem Ort zu sein, wo Gebrechlichkeit nicht mehr ist. Oder als Metapher: in einem Haus zu leben, das nicht mit Händen gebaut wurde. So entstand daher auch der Albumtitel. Ganz großer Respekt an Levi. Hier kann man sich nur verbeugen vor der Tapferkeit und dem Willen des Bassisten. „Explosions In The Sky ohne den langweiligen Teil“
Akustisch präsentiert sich das Album daher auch sehr emotional. Es ist der Kampf von Leben und Tod, die Trauer, die Resignation aber auch der unbedingte Wille am Leben teilhaben zu können. Ausgedrückt und instrumentalisiert in vielschichtige und hoch energische Gitarrenarrangements. Welle um Welle drücken Across Waters die dynamischen Gitarren zur Ekstase, kombiniert mit einem ausdauernden Schlagzeug. Dieses Klanggefüge hat das Zeug einen mitzureißen oder verzückt mit leicht melancholischen Fassaden. Auch beides in Kombination beherrschen Across Waters nahezu perfekt.
Wie „Explosions In The Sky ohne den langweiligen Teil“ sagte mal jemand zu der Musik der Vier. Tatsächlich finden sich viele Parallelen, aber das Zitat ist gar nicht mal so weit hergeholt. Hört man sich zum Beispiel „A Cadence Adrift“ an, merkt man da kaum einen Unterschied. Die Facetten reichen hier über moderne Post-Rock Anleihen bis über progressive Elemente, durchdrängt mit komplexen Klanglandschaften der Gitarre. Ein Highlight auf dem Album. In der Tat verschachtelt die Band Nuancen des progressiven Rock auf eine sehr verspielte Weise zu einer breit gefächerten und eingängigen Atmosphäre. Stücke wie „Trenches of the Heart“ stehen dafür regelrecht Parade. Songs wie „When the Current Ceases“ fallen teils kraftvoll, teils harmonisch aus und geben dem Album einen dynamischen Touch. Definitiv ein Herzstück auf dem Album, mit drückenden Gitarrenpartien und eindrucksvoller Instrumentalisierung erzählen solche Songs vom harten Kampf ihres Bassisten. Insgesamt kann man festhalten, dass A "House Not Built with Hands" ein modernes, Schnörkelloses Post-Rock Album der Vier geworden ist. Viel Potenzial steckt in Across Waters und dürfte viele Anhänger finden. Die Liste Ihrer Einflüsse liest sich wie ein Post-Rock Festival der Superlative mit dem Manko, dass sie nicht selber darauf stehen. Das Album können wir daher nur empfehlen, nicht nur für Freunde von modernen Post-Rock. Da zieht man schon mal den Hut vor der Band, aber vor allem vor Levi. Relevante Links:
0 Comments
Leave a Reply. |
Labels
Alle
"Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft." Autor:
Archiv
Februar 2024
Hier geht es zur alten Seite von Gezeitenstrom auf Blogger.com
|