Ein Hauch von Ewigkeit.
Vielleicht ist für den ein oder anderen Nyctalgia ein Begriff, selbst ich musste tief in mein Musikarchiv wühlen – aber fand die Demo „Time changed Everything“ aus dem Jahr 2009 noch auf meiner Festplatte. Schon damals begeisterte die Mischung aus moderner Klassik, Post-Rock und dem Ambient auf ein ziemlich ausgefeiltes Niveau. Und trotzdem, irgendwie hat man das Projekt aus den Augen verloren alle die nachfolgenden Jahre; bis heute. Das neue Album „A Hint of Eternity“ kommt da wie ein aufsteigender Stern aus der Versenkung, hoch bis zum absoluten Zenit.
Nyctalgia ist das Musikprojekt des 23-jährigen Musikers Silvio Pfiffner, der in Basel beheimatet ist. Wie angesprochen, stellte die erste Demo EP die Weichen für eine aufstrebende Musikkarriere des Schweizers. Damals gab es noch nicht wie heute so Genre übergreifende Künstler, daher ist der Name Nyctalgia so einprägsam geworden. Nicht nur in der Schweiz, sondern weit über die Landesgrenzen hinaus. Das neue Album A Hint of Eternity wird diesen Aspekt hundertprozentig noch erweitern.
Kommen wir zum aktuellen Werk, welches ohne Übertreibung ein Album geworden ist, an dem sich in Zukunft viele Musiker orientieren oder als Gradmesser herhalten wird. A Hint of Eternity definiert Post-Rock auf seine Weise, es setzt neue Impulse und lässt dem Hörer mit offenem Mund zurück. Es ist ein Meisterstück geworden, technisch brillant und mit sehr viel Herzblut vom Komponisten behaftet. Erreicht werden diese Klanglandschaften durch gefühlsbetonte Klangstrukturen aus der Klassik, dem Post-Rock und orchestrale Nuancen, die eine tief melancholische Aura ausstrahlt. Klangbilder voller poetische Melancholie
Sehr traumhaft, ätherisch und fragil sind die Stücke ausgefallen, teils mit typischen Gitarreneffekten, aber auch klassische Instrumente, wie das Klavier oder Streicher, bilden die Grundlage für ein ästhetisches Musikverständnis des Schweizers. Die orchestralen Ebenen fügen sich nahtlos in den Klangfarben ein. Selbst auf Gesang muss man nicht verzichten, der doch sehr warm und emotional sich eingliedert. Was Silvio Pfiffner auf „By the Coast of Broken Dreams“ komponiert hat, könnte im musikalischen Duden gleich als erstes Synonym für „poetische Melancholie“ stehen. Selbst der Titelsong zieht so alle Register für ein wohliges Gefühl an Gänsehaut. Ruhig, fragil und mit einer Präsenz aus Sehnsucht, Romantik und Verlorenheit. Das Zusammenspiel der Instrumente ist auf einem ganz eigenen Niveau angesiedelt, Gitarrenarrangements werden mit elektronischen und klassischen Facetten zu einem einheitlichen und eingängigen Klangbild geformt. Auch sehr unter die Haut geht „A Sudden Break in the Clouds“. Sehr einfühlsam und sanft sind die emotionalen Bögen aufgebaut, beinahe eine perfekte Synergie aus Post-Rock und dem Ambient werden vom Schweizer erschaffen, um ein grandioses Finale einzuleiten und abzubrennen. Nyctalgia versteht es nach wie vor, einen gefangen zu nehmen mit einer Akustik aus Melancholie und energischen Dynamik. A Hint of Eternity reiht sich definitiv ein in die Top 5 Alben am Ende 2017, da muss man nicht mal lange nachdenken. Lange musste man auf das Album Warten, doch das Warten wird mit einem absoluten Highlight, nicht nur in der Musikkarriere von Silvio, belohnt. Ein Album, was in die Geschichte eingehen könnte. Ein Hauch von Ewigkeit also. Sehr zu empfehlen! Relevante Links:
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Februar 2024
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