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Kinoreifes Musikerlebnis in Perfektion.
Sehr angenehm überrascht wird man von George Will sein, einem Soloprojekt von Jurģis Narvils, Gitarrist der Formation Audrey Fall aus Lettland. Das Album „Dawn“, welches in den nächsten Tagen veröffentlicht wird, ist wieder so ein typischer, aufgehender Stern am Himmel des Post-Rock, der sicher sehr hell strahlen dürfte. Um im Vorfeld gleich es einmal vorzugreifen – das Album eines eher unbekannten Musikers ist so ausgefeilt und technisch brillant, so etwas gibt es nicht alle Tage.
Ob sich der Name George Will auf dem Pulitzerpreisträger bezieht oder nicht, sei einmal dahingestellt. Fakt ist jedoch, dass Jurģis Narvils ein atmosphärisches Werk erschaffen hat, welches sich überhaupt nicht verstecken muss auf internationaler Ebene. Musikalisch ist der Lette ein Perfektionist. Seinem Projekt merkt man die akribische Raffinesse in den Klangstrukturen auch daher sehr deutlich an. Die Atmosphäre wurde perfekt eingefangen, instrumentalisiert mit Klavier, Synthesizer und natürlich den typischen, elektronischen Gitarrenarrangements. Die Facetten reichen über moderne Post-Rock Anleihen bis über sphärische Elemente aus dem Ambient, durchdrängt mit ätherischen und komplexen Klanglandschaften.
Sehr auffällig ist der Grad an Dynamik und den vielschichtigen Ebenen. Man wird auf euphorische Passagen stoßen, untermalt mit klassischen Instrumenten, ebenso auf ruhige und teils melancholische Arrangements der Gitarren. Alles fein eingebettet in ein instrumentales Gerüst, welches durchaus das Zeug mitbringt, einen gefühlsmäßig mitzureißen. Dabei legt Dawn keine Richtung fest, man lässt sich einfach Treiben zu einem -kinoreifen Musikerlebnis. Emotionen spielen auf dem Album eine tragende Rolle, die durchaus recht aufwühlend sein können. Ganz an die Spitze des Post-Rocks
Schaut man sich das Album etwas näher an, so wird jeder Hörer sicher sein ganz persönliches Highlight ausmachen. Dawn hat sehr viel zu bieten, nicht nur an Eleganz und Musikverständnis vom Komponisten, der mit der Gitarre schon sehr beeindruckt. Dawn hält viele Nuancen und Klangfarben bereit im Bereich des Post-Rocks. Aber auch Ausflüge in die moderne Klassik sind keine Seltenheit. Und dieser Spagat steht dem Album sehr gut, Parade steht hier das Stück „Rhea“ oder „Mist“ - Um ehrlich zu sein, perfekter kann man beide Genres nicht miteinander verschmelzen. Künstler folgen oft eine Vision, die sie dann versuchen 1:1 umzusetzen. Dawn ist das zweifelsohne gelungen, die musikalische Weitsicht von lettischen Komponisten ist beispielhaft. „Iris“ ist so ein treibendes Argument dafür, dicht gefolgt von „Rust“. Doch das Album will beide Seiten aufzeigen. Zum einen die Emotionale, zum anderen die Explosive. Beide Aspekte kommen im gleichen Maße auf dem Album vor. Instrumentalisiert von Klavier und Streicharrangements – der andere Teil mit E-Gitarre und kräftigen Drumeinlagen. Alles zusammen ergibt ein Highlight im Genre, ohne Ecken und Kanten. Und während man noch über die Perfektion vom Lied „Arda“ philosophiert, erkennt man dann auch sehr genau, wohin der Weg vom sympathischen Mann aus Lettland führt: ganz an die Spitze im Bereich des Post-Rocks. George Will liefern zwar jetzt nicht die weltumgreifende Post-Rock Revolution ab, dennoch besticht das aktuelles Album mit zauberhaften Klängen, die wirklich ins Ohr gehen. Das Album legt dafür aber den Grundstein, das Ziel trotzdem eines Tages mit Folgealben zu werden. Dawn ist eine Überraschung im Genre zweifellos und eine sehr große Empfehlung für Fans von Post-Rock wie Lights & Motion oder Floating in Space. Das Album gibt es für gerade mal für 5 Euro am 07.03.2017 – erstklassiger Post-Rock, fast geschenkt. Relevante Links:
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