Neues Kapitel mit progressiven Inhalt.
Am Ende von 2016 stellen wir die russische Formation City of the Lost mit ihrem aktuellen Album „Bridges to Nothing“ etwas näher vor. Gegründet wurde das Duo aus Moskau im Jahre 2010, in regelmäßigen Abständen veröffentlicht die Formation ihre Werke in sogenannte Chapters. Stilistisch bewegen sich die Beiden in Gewässer des Post-Rock mit deutlich progressiven Elementen. Eine Mischung, die das Potenzial der zwei Russen aufweist.
Die erste LP „At the Edge“ stellte das allgemeine Konzept der Band dar. Es erzählt von der Reise in der postapokalyptischen Welt der Zukunft, nach einer vom Menschen verursachten Katastrophe, die durch die verantwortungslosen Handlungen der Menschheit in unserer heutigen Gegenwart verursacht wurde. Das Thema ist mit den aktuellen Brandherden auf dieser Welt leider keine Science-Fiction mehr. Bridges to Nothing knüpft daher auch nahtlos an das Konzept dieser Dystopie akustisch an.
Was Bridges to Nothing auszeichnet, ist eine dynamische und durchstrukturierte Breite der beiden oben genannten Genres. Die Verschmelzung der Kernelemente aus Post-Rock und progressiven Rock sind technisch sehr breit aufgestellt, was durch detaillierte Gitarrenarrangements hervorgehoben wird. Mal verträumt ruhig, dann wieder emotional aufwühlend, drücken City of the Lost ihrer Musik einen sehr rockigen Stempel auf. Vor allem bei Liveauftritten dürfte hier dem Rockfan das Herz höher schlagen. Brücken zwischen Post- und progressiven Rock
Auffallend ist der Spagat, den das Album hinlegt und geschickt die Elemente von Post- und progressiver Musik in den Vordergrund rückt. Auch mit der Integration von minimaler, elektronischer Untermalung schafft es das Album, die Stimmung von einer zerstörten Welt einzufangen und zu transportieren. Der Opener „Altai I“ ist ein gutes Beispiel für diesen Aspekt. Düster und beklemmend wird das Thema dem Hörer nähergebracht mit Klängen vom Synthesizer, danach drehen die Russen die Takte härter und schneller mit „At the Gates“ in vorzeigbaren progressiven Rock. Hängen geblieben sind außerdem „Great Wall of China“, ein sehr stimmiger Post-Rock Titel mit komplexen Gitarren. Auch „Last Wave“ und „Fire Storm“ weiß zu überzeugen mit diesen Punkten. „Boctok-1“ schraubt die emotionale Bindung noch einmal auf einem leicht melancholischen Grad, ein wesentlicher Grundpfeiler auf dem Album, stellen diese Songs dar. Was man etwas vermisst sind ausgesprochene Highlights auf dem Album, aber das wäre Kritik auf sehr hohem Niveau. Im Grunde genommen ist Bridges to Nothing ein sehr gutes progressives Album mit Einschlägen in den Bereich des Post-Rock. Man darf sich sicher sein, dass City of the Lost konsequent ihren eingeschlagenen Weg beschreiten wird, die wachsende Fanbasis der Russen gibt ihr da auch Recht. Mit voranschreitender Innovation wird man sicher auch 2017 von der Formation hören und lesen. Freunde von progressiven Post-Rock dürfen sich die Band daher vormerken. Relevante Links:
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