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Aura Form - Vesica Pisces (2016)

22/10/2016

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Gratis Experimentelle Rocklandschaften aus Down Under
Fast vier Jahre war es sehr ruhig um die Formation Aura Form aus Adelaide in Australien. In den vergangenen vierundzwanzig Monaten hat die Band quasi im Stillen gearbeitet, um ein Album zu produzieren, das sich abheben soll aus der Masse.

Mit dem Beitrag einiger der besten Künstler Adelaides, haben sie eine Klanglandschaft erschaffen, welche eine tiefe introspektive Reise den Hörer bieten möchte. Vesica Pisces entstand aus einem Konzept mit viel Erfahrung und hinterfragt akustisch unsere wahrgenommene Realität.

Aura Form 2016
Doch bevor wir uns dem Album widmen, ein paar Worte über die Australier. Aura Form, das sind Max Tulysewski, Nick Gates und Scott Dyson. Stilistisch bewegt sich die Formation zwischen Welten des Post-Rock und dem Ambient, mit Facetten aus dem experimentellen Rock. Der Klang der Drei ist sehr atmosphärisch, Aura Form spielt gerne mit Effekten der Gitarre in Kombination mit Syntheinlagen. Mit Illustrious Impact gab es 2012 einen ersten Fingerzeig der Australier, nun soll Vesica Pisces das Highlight in der Bandkarriere werden.

Das Zeug dazu hat das Album, welches übrigens völlig gratis gibt, allemal. Die Klangstrukturen sind sehr dynamisch und passen sich dem jeweiligen Songkonzept an. Mal leicht verträumt oder aufbrausend agil, gelingt es Aura Form den Hörer mit ihrer Musik gefangen zu nehmen in Welten, wo Raum und Zeit keine Bedeutung sind. Sehr auffallend ist der ausgewogene Anteil der Instrumente mit dem elektronischen Ambiente. Auch Bass und Schlagzeug fügen sich nahtlos in die Klangfäden ein. Die Stimmung ist auf dem Album sehr ausgeprägt und bekommt recht oft eine emotionale Note.

Insgesamt bietet das Album 12 Songs von unterschiedlicher Ästhetik und Eleganz. Primär die Segmente aus dem Post-Rock finden ihren Platz in Songs wie beispielsweise „Galactic Current“ oder „Alps Sunrise“, sehr atmosphärische Songs, bei dem großen Wert auf energische Gitarren gelegt wird. Ein sehr ruhiger aber stimmiger Song ist „Secrets of the Sun“ während „Floating South“ sehr in dem Bereich des Ambient abdriftet mit seinen Naturgeräuschen. Auch „Walking Through Fallout“ hat seine sphärischen Augenblicke mit eingängigen Klangfarben.

Kann sehr überzeugend herüberkommen

Ist man am Ende seiner Reise durch das All angekommen, wird man auf „Sirius A“ begrüßt. Dem wohl absoluten Höhepunkt auf dem Album. Die femininen Vocals im Hintergrund stehen energische und gefühlsbetonte Gitarren vor. Das gesamte Gefüge in diesem Stück lässt einem schon mal Gänsehaut bekommen. So ziehen die drei Australier noch einmal alle Register.

Nun muss man feststellen, dass Vesica Pisces zwar ein gelungenes Album geworden ist, doch es nicht ausreicht, ein Alleinstellungsmerkmal zu markieren. Dafür ist im Genre gerade viel Bewegung, erst vor Kurzem mit Floating in Space. Allerdings Potenzial hat das Album in jedem Falle, Aura Form können damit auch sehr überzeugend herüberkommen. Bleibt nur die Frage, ob das Album die Band nach oben katapultieren wird? Kurz - wenn man sich darauf einlässt und dem Album die Zeit gibt zu wirken, denn bedingungslos ein: Ja.

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