Ein Ruhepol in hektischen Zeiten
Ashot Danielyan ist ein Pianist und Komponist aus Moskau. Er komponiert Musik in einer Vielzahl von Stilen und verflechtet diese mit diversen Genres. Sein Lieblingsinstrument ist das Klavier, das er in den meisten Stücken seiner Musik einbringt. Sein neues Werk „Winter Meditations“ folgt einem Konzept, welches schon im Albumtitel verraten wird. Das Album hat eine entspannende und meditative Stimmung, welches es nur allzu gerne mit dem Hörer teilen möchte. In Zeiten von Weihnachtsstress ein willkommener Aspekt. Doch kann das Album diese emotionale Bindung auch aufbauen?
Winter Meditations kann durchaus ein Ruhepol in hektischen Zeiten sein, man muss sich nicht mal explizit darauf einlassen, um von dieser Magie gefangen genommen zu werden. Stilistisch ist das Werk eine Verkettung von Elementen aus der modernen Klassik mit dem Ambient, in diesem Falle elektronische Nuancen vom Synthesizer. Die Klangstrukturen sind sehr ruhig und gefühlsbetont gehalten, charismatisch thronen sehr oft die beruhigenden Klaviersonaten vom Russen darüber. Romantisch und leicht mit Melancholie durchzogen verbreiten die Stücke eine entspannende Wirkung auf dem Hörer, dabei gleicht kein Song dem anderen.
Auffällig sind die Überlängen der Songs, die durchaus über 10 Minuten Spiellänge aufweisen. Das brauchen sie auch, um eine versunkene und besinnliche Atmosphäre zu entfalten. Das Album erfindet das Rad im Genre zwar auch nicht neu, setzt aber in Sachen sphärische Arrangements durchaus kleinere Impulse. Zurückzuführen ist dieser Aspekt an dem breiten Verständnis der Klangstrukturen von Ashot Danielyan, vor allem das Klavier wurde mustergültig eingebunden. Ruhige und gedankenverlorene Lieder
Besonders bei Stücken wie „November 28.“ oder „December 3.“ ist die Beziehung zwischen der Klassik und dem Ambient auf einem sehr imponierenden Niveau angesiedelt. Sehr gefühlvoll und sanft sind die emotionalen Bögen aufgebaut, beinahe eine perfekte Synergie aus Elektronic und Klassik zeigt das Potenzial des Komponisten aus Russland auf. Die Kunst ist es ja nicht, ruhige und gedankenverlorene Lieder zu erschaffen, die den Hörer dann mit seiner melancholischen Art zu Tränen bringt. Die Kunst ist es, Stücke so zu komponieren, dass sie einen gedanklich die Hand ausstrecken und sagen: „Ich bin da für Dich.“ Ashot Danielyan‘s neues Album gelingt das. Durch eine musikalische Weitsicht, verschiedene Genres als homogenes Klanggefüge zu verknüpfen. Atmosphärische Klanglandschaften mit emotionalen Facetten ist das Gerüst auf Winter Meditations, ein Album, dass sich sehr viel Zeit nimmt, um auf dem Hörer einwirken zu können. Es ist wie Balsam, dass sich akustisch auf unsere Seele legt. Da kann man den Russen nur gratulieren, die Musik dieses Albums kann eine heilende Wirkung für den Geist haben. Über eine Stunde abtauchen in traumhafte Klangsphären für umgerechnet 3 Euro – da kann man sicher nichts falsch machen. Relevante Links:
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Februar 2024
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