Planisphere ist nicht nur die Himmelssphäre auf eine Ebene bezeichnend, sondern eine ambitionierte Rock-Formation aus der Domstadt Köln. Ihr letztes Album liegt über 6 Jahre zurück, aktuell versuchen die Jungs, ihr neues Studioalbum über ein Crowdfunding zu finanzieren. Wer Planisphere ist und warum es sich lohnt, ihr Projekt zu unterstützen, klären wir in einem Bandporträt der Kölner Band.
Stilistisch schippern Planisphere in alternativen Gewässern des Rock, verschachtelt mit progressiven und Post-Rock Elementen. Das letzte Album Porphyrogen erschien 2011, seitdem hat sich einiges geändert. Die Band ist erwachsener geworden und das Musik-Bewusstsein weiter gestiegen. Auch wenn viele Jahre in das Land gezogen sind, an eine Trennung habe man sich nie vorstellen können. Auch wenn sich die Komposition des Albums gezogen haben, stand jeder zu jedem Zeitpunkt voll hinter der Band bzw. dem neuen Material. Alle Energie sind in das Songwriting des Albums gesteckt worden. Das Ergebnis sind komplexe Songstrukturen mit denen sich jedes Bandmitglied absolut identifizieren kann. Natürlich darf man auch nicht vergessen, dass alle nebenher gearbeitet und studiert haben.
Planisphere - die Band
Hinter der Band stecken Robin und Jens an den Gitarren, André am Bass und Tilo bedient das Schlagzeug. Gegründet haben sich Planisphere im Jahre 2010 bei einem Jam Abend unter befreundeten Bands kennengelernt. Da die Chemie und die Vorstellung Musik zu machen gestimmt hat, haben die Kölner beschlossen das Projekt Planisphere ins Leben zu rufen. Die Songs entstehen in erster Linie aus Jams und komponierten Ideen, die letztendlich gemeinsam zu einem großen Ganzen zusammengefügt werden. Der Prozess ist ziemlich dynamisch und jeder hat Mitsprache- oder Vetorechte, sollte eine Idee einfach nicht den richtigen Funken erzeugen. Musik ist für Planisphere sehr emotional und bedient ein reichhaltiges Spektrum - da muss jeder mit an Bord sein, um beim Publikum authentisch zu wirken.
Mit ihrem neuen Album gehen Planisphere einen Schritt, der eigentlich nicht mehr ungewöhnlich ist. Da Kosten und Aufwand steigen, von einem guten Tonstudio ganz zu Schweigen, versuchen die Jungs über Crowdfunding knapp 5000 Euro zusammenzutragen. Die Hälfte ist schon erreicht, einige Wochen sind bis zur Deadline noch über.
Planisphere äußert sich zu dem Crowdfunding Schritt: „Mit der steigenden Komplexität unseres Songwritings stieg auch unser Anspruch an den Sound, um dem Hörer das optimale Klangerlebnis zu präsentieren. Das geht nur in einem professionellen Tonstudio in Kombination mit der Erfahrung eines Engineers. Darüber hinaus produzieren und vertreiben wir das zukünftige Album komplett in Eigenregie. Das kostet alles viel Geld, welches nicht komplett von der Band alleine getragen werden kann. Crowdfunding ist daher ein guter Weg die Community einzubinden, alle Fans direkt am Geschehen teilhaben zu lassen und uns dadurch aktiv bei der Produktion zu unterstützen.“
Planisphere‘s Musik ist ein Abbild ihrer selbst
Die Erfahrung zeigt, dass Musikbands sich mit dieser Art von Finanzierung oft auf eine breite Fanbasis und Unterstützung berufen können. Selbst Planisphere sind von der aktuellen Reichweite des Projektes überrascht und total glücklich, dass viele Leute diesen Weg gehen. Der Band ist klar, dass es kein Selbstläufer ist und die Fans den Ausschlag geben. Deswegen geben die Jungs wie geplant Vollgas indem sie stetig Updates bei Facebook oder Startnext zur Verfügung stellen, um die Leute zu motivieren "am Ball" zu bleiben. Das ist eine positive Erfahrung und das Scheitern steht dabei nicht im Fokus.
Trotzdem ist Rock ein unheimlich breit gefächertes Genre, welches in dutzende Subgenres unterteilt werden kann. Manche davon sind mehr "Mainstream" als andere - eine ziemlich komplexe Angelegenheit also. Planisphere‘s Musik ist ein Abbild ihrer selbst und nicht geschaffen, um große Absätze zu erzielen oder maximal vielen Leuten zu gefallen. Die Kölner möchten, dass man sich wieder mehr mit Musik auseinandersetzt und lernt, diese zu genießen und vor allem bewusst zu erleben.
Die Zukunfts-Pläne sind auf kurze Sicht das neue Album zu produzieren und eine kleine Deutschland und/oder Benelux Tour zu starten. Auf lange Sicht gesehen sind die Vier einfach gespannt wo sie über die lokalen und nationalen "Grenzen" hinaus noch spielen können. Lokale deutschlandweite Festivals oder eine UK Tour auf Genre Festivals wie beispielsweise dem ArcTanGent wäre natürlich spitze vor Planisphere.
Übrigens kann das letzte Album Porphyrogen auf der Homepage der Band gratis heruntergeladen werden. Gezeitenstrom Musikmagazin wünscht viel Erfolg für die Zukunft und hofft auf eine rege Beteiligung aller Rockfans bei der Finanzierung des neuen Albums der Kölner.